Chronik 1 9 8 2 , Chronik 1 9 8 3 , Chronik 1 9 8 4 , Chronik 1 9 8 5 , Chronik 1 9 8 6 , Chronik 1 9 8 7 , Chronik 1 9 8 8
Chronik 1 9 8 9 , Chronik 1 9 90
Chronik 1 9 8 1
2.1. 1981 Der erste Neujahrsempfang mit dem neuen Bischof.
10.1.1981 Der Kirchenchor trifft sich beim Pfarrer zu einer nachweihnachtlichen Runde.
17.1.1981 Nach langer schwerer Krankheit verstarb der Bischof von Erfurt, Hugo Aufderbeck.
19.1.1981 Im Katharinen – Gemeindesaal ein Lichtbildervortrag über „Norbert von Xanten und seine Bedeutung für die Mark Brandenburg“. Es fallen zunehmend die „katholischen“ Themen innerhalb der evangelischen „ Stunde der Kirche“ auf.
25.1.1981 Ministranten sammeln für neue Ministranten – Röckchen. Der Stoff ist schwer zu beschaffen, Frau Eva Müller näht die Röckchen.
1.2.1981 Thema im Männer- und Frauenkreis: „Über Fragen der Wiedervereinigung im Glauben“.
8.2.1981 Das Buch zum 5o jährigen Bistumsjubiläum „Der Glaube lebt“ wird in über 5o Exemplaren verkauft.
10.2.1981 Goldene Hochzeit der Eheleute Bruno und Franziska Wichura.
1.3.1981 Es verstarb im hohen Alter von 93 Jahren Herr Georg Vorfalt, zuletzt im Altersheim des Marienkrankenhauses, Fleischermeister und ehemals Kirchenvorstandsmitglied. In den Kreisen das Thema „Über das Spannungsfeld zwischen Glauben und Forschen“.
2.3.1981 Es rollt die Faschingswelle: Jugendfasching, Kinderfasching, Gemeindefasching, Altenfasching, – und dazu eine gereimte Faschingspredigt ..
4.3.1981 Kaplan Pietrus soll zur Volksarmee einberufen werden. Mit Hilfe eines Schreibens des Generalvikars kann das abgewendet werden.
11.3.1981 Der Pfarrer zieht sich einen Knöchelbruch zu und muss mit einem Gips ins Städtische Krankenhaus. Nach 6 Tagen darf er als „ambulanter Patient“ nach Hause, muss aber fast 11 Wochen den Gips tragen.
15.3.1981 Es wird zum „Bußgang der Jugend“ eingeladen.
20.3.1981 An 3 Freitagen Fastenpredigten in unserer Kirche und dann in Premnitz über das Thema „Gottes Wege zu uns – unsere Wege zu Gott“. Es sind Predigten zum Hungertuch von den leiblichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit, die Dekan Berger, Pfarrer Illmann und anstelle des Pfarrers Kaplan Pietrus halten.
29.3.1981 Zur Sommerzeit werden die Uhren eine Stunde vorgestellt.
11.4.1981 Bischof Joachim Meisner weiht in unserer Kirche Herrn Werner Kießig zum ständigen Diakon. Nach dem feierlichen und gutbesuchten Gottesdienst ist ein volkreicher Empfang im Pfarrsaal mit vielen Gratulationen. Dem Bischof scheint es zu gefallen und er bleibt lange dabei. Die Gemeinde schenkt eine kostbare Krankenpatene. – Der Pfarrer kann mit seinem Gipsbein von der Sakristei aus der Weihe beiwohnen.
19.4.1981 Die Kar- und Ostertage – bewusst in gleicher Ordnung gehalten, um Tradition zu bilden, mit allem, was dazu gehört, werden von Kaplan und Diakon durchgeführt, der Pfarrer kann nur von der Sakristei aus beiwohnen.
26.4.1981 Der Gemeinde wird gedankt für das Fastenopfer der Bruderhilfe, das 14.920,-M erbrachte.
28.4.1981 Wie üblich eine Besprechung mit den Eltern der Kommunionkinder.
30.4.1981 Die Skatabende der Männer haben ihre regelmäßigen Besucher.
1.-3.5.1981 Der Kaplan ist mit Jugendlichen nach Gr. Glienicke???
l0.5.1981 Die Erstkommunionfeier hält Pfarrer Illmann.
12.-15.5.1981 Frl. Grundwald fährt mit der Mädchenschola nach Neustadt, die alte Tradition wird fortgesetzt.
13.5.1981 Zum Attentat auf den Heiligen Vater auf dem Petersplatz in Rom wird ein Kanzelwort unseres Bischofs verlesen.
23.5.1981 Der Ausflug der jüngeren Frauen geht diesmal nach Ziesar, Diakon Kießig fährt mit.
29.5.1981 Nach der Stadtjugendmesse spricht Rat Koch aus Erfurt über Marc Chagall und zeigt dazu Lichtbilder.
1.6.1981 Ökumenische Begegnung im Dom, dazu eine Ausstellung, in der alle Brandenburger christlichen Gemeinden und Gemeinschaften sich selbst darstellen, wir haben dafür drei Tafeln bewilligt bekommen. Dieser Abend der Begegnung ist gut besucht, viele Menschen gehen von Stand zu Stand, sind in Gespräche vertieft. Vom übrigen Programm ragt das gemeinsame Singen aller Kirchenchöre unter Leitung von Ernst Damus angenehm heraus. Es wurden Noten verteilt, getrennt geprobt, im Dom vorher eine kurze Generalprobe, und dann vom Hochchor aus gesungen. Die Ausstellungstafeln bleiben den Sommer über stehen, um den Besuchern der Sommermusiken noch Gelegenheit zum Anschauen zu geben.
2.6.1981 Nach langer schwerer Krankheit ist unser Weihbischof Johannes Kleineidam, sich seines Sterbens bewusst, den Glauben an die Auferstehung durch die Annahme seines Sterbens bekundend, einen christlichen Tod gestorben. Er war unserer Gemeinde durch die Weihe des Altars in der erneuerten Kirche und durch viele Firmungen und Besuche besonders verbunden.
5.6.1981 Requiem für den verstorbenen Weihbischof in unserer Kirche.
8.6.1981 Dekanatstag in Kloster Lehnin mit unserem Bischof Joachim Meisner.
14.6.1981 Unserer Jugend ist die Teilnahme an der Jugend – Wallfahrt nach Altbuchhorst eine selbstverständliche Tradition.
15.6.1981 Eltern der Kommunionkinder 1982 werden zu einer ersten Besprechung gebeten.
21.6.1981 Fronleichnamsmesse und Prozession bei gutem Wetter im Garten des Marienkrankenhauses. Am Nachmittag „Gemeindefest unter der Linde“ mit immer zahlreicherer Beteiligung.
22.6.1981 In der Gotthardt – Kirche eine großartige Aufführung des Oratoriums „die Schöpfung“ durch die vereinten Brandenburger evangelischen Kirchenchöre unter Leitung von Ernst Damus.
26.6.1981 In der Krypta des Domes findet wieder die Ökumenische Johannesfeier der Jugend statt.
27.6.1981 Die Kraftfahrer der Gemeinde wurden zu einer Fahrt ins Blaue (nach Treuenbrietzen) gebeten.
28.6.1981 Unser Kabarett tritt unter Leitung von Diakon Kießig in Dallgow auf.
8.7.1981 An den Mittwochen des Juni sind wieder die Kindertage.
13.7.1981 Die Erneuerung der Fassaden unserer drei Häuser Nr.24, 25 und 26 wird begonnen. Gerüste werden gestellt, Dachrinnen und Abfallrohre werden erneuert, an einigen Stellen wird der Dachdecker tätig, die Fassaden sind zu erneuern und zu putzen, und schließlich müssen alle drei Häuser gemalt werden.
22.7.1981 Frau Praxeda Gaczkowski, die bis vor kurzem noch regelmäßig auch in die Wochentagsmesse kam, wird 95 Jahre alt.
3.8.1981 2 Sakramentenwochen wie üblich in Neustadt (Pfarrer Illmann und Frl.Grunwald; Kaplan Pietrus und Frl.Grunwald). Danach 2 RKW Wochen in Lehnin (Pfarrer Illmann und Frl.Ehlert; für den verunglückten Kaplan Pietrus noch einmal Pfarrer Illmann und Theologe Tippelt).
21.8.1981 Kaplan Pietrus fährt nachts kurz vor Brandenburg auf einen stehenden Schwimmpanzer auf. Er hat eine starke Stauchung des rechten Oberschenkels, aber keinen Knochenbruch, wie sich herausstellt. Der Trabant aber hat Vollschaden. (Im Pfarrhaus sprechen wir von einem „Jahr der Behinderten“, vor allem als Diakon Kießig noch von der Leiter fiel… )
25.8.1981 Silbertrauung der Eheleute Franz und Marianne Laske, die kirchliche Feier wird von den Kindern sehr schön mitgestaltet. Am Nachmittag finden sich alle zur weiteren Feier wieder im Pfarrsaal ein.
4.9.1981 Die Eltern der Schulanfänger sind zu einer ersten Besprechung geladen.
6.9.1981 Segnung der Schulanfänger und Ewiges Gebet, mit den Anbetungsstunden am Nachmittag.
12.9.1981 Silbertrauung der Eheleute Wolfgang und Eva Maria Müller aus der Rosa – Luxemburg – Str. Wiederum wird im Pfarrsaal weiter gefeiert. Der Bildhauer Friedrich Preß aus Dresden spricht an Hand von vielen Lichtbildern im Katharinen – Gemeinde – Saal über seine Gestaltung sakraler Plastiken und Kirchenräume, darunter vieler katholischer Kirchen.
14.9.1981 Ein Lichtbilderabend über die hl. Elisabeth hat wegen starken Dauerregens nur geringen Besuch.
18.9.1981 Das Marienkrankenhaus hält sein Betriebsfest wieder in unserem Pfarrsaal.
20.9.1981 Zur großen Wallfahrt nach Erfurt anlässlich des Sankt Elisabeth Jubiläums sind aus unserem Dekanat 3 Busse mit 135 Teilnehmern unterwegs davon 66 aus Pfarrei und Nord. Abfahrt 5 Uhr, Fahrpreis 36,-M. 24.9. Nachdem schon am 10.August im Mutterhaus zu Vöcklabruck in Oberösterreich die Goldene Profess von Schwester Oberin Marianne mit vielen Mitschwestern festlich begangen war, wird hier im Marienkrankenhaus in dem Sr. Marianne ihr ganzes Ordensleben verbracht hat, noch einmal Jubiläum gefeiert, Bischof Joachim Meisner und viele Gäste sind gekommen.
27.9.1981 Die Uhren werden zur Winterzeit zurückgestellt. Heute das Erntedankfest in der üblichen Form mit vielen Erntekörbchen.
4.10.1981 In den Kreisen wird das Thema „Kritik an der Kirche“ behandelt.
10.10.1981 Unser Kirchenchor nimmt am Chorsängertag in St.Hedwig teil, übernachtet dann in Corpus Christi und singt dort auch am Sonntag im Hochamt.
14.10.1981 Wir bekommen vom Bischöflichen Ordinariat einen neuen Trabant zugewiesen, der Unfallwagen wurde zum Ausschlachten verkauft.
17.10.1981 Vormittags und nachmittags der Altentag in der Gemeinde mit Messe, Kaffee im Pfarrsaal und vielen Lichtbildern mit Blumen und Pflanzen.
24./25.10.1981 Dekanatstag der Jugend in Dreifaltigkeit. Es gingen Besuche von Pfarrer Kluck und seinen Mitarbeitern im Jugendseelsorgeamt und auch Jugendliche der Pfarreien bei einzelnen Jugendlichen voraus, und auch ein Jugendabend mit Pfarrer Kluck.
31.10.1981 Das Singspiel „Ave – Eva“ von Jannsens wird von einer ökumenischen Jugendband mit großem akustischem Aufwand in unserer Kirche gebracht. Sehr anzuerkennen ist das Engagement der Jugendlichen, die eine über durchschnittliche Aufführung geboten haben. Das Spiel wurde schon am Dekanatstag zum ersten Mal gebracht. Beide Male war die Kirche gefüllt.
31.10./1.11.1981 Einkehrtag für die Firmlinge in Alt Buchhorst.
8.11.1981 Im Frauenkreis das Thema „Christliches Sterben und Sterbehilfe“.
15.11.1981 Wieder das Sankt Martinsfest mit St. Martin auf dem Pferd, dem Bettler, vielen Kindern, Fackeln und Geldspenden für die Patenkinder im Norbertushaus zu Michendorf.
20.11.1981 Silberne Hochzeit von Anton und Anni Zinkewitz und Goldene Hochzeit der Eltern Anton und Katharina Eisenbarth, Pfarrer Minnich aus Steckelsdorf wirkt bei dieser seltenen Feier mit.
23.11.1981 Erfreulicher Weise nehmen fast alle Firmeltern und Firmpaten an einer Vorbereitungsstunde teil.
29.11.1981 Die Kollekte „Not in der Welt“ erbringt in der Pfarrei 18.084,- M. Am gleichen Tage ist ein Weihnachtsbazar im Pfarrsaal, dessen Reinertrag ebenfalls für „Not in der Welt“ bestimmt ist. 6.12. 36 Firmlingen spendet unser Bischof Joachim Meisner das Sakrament der heiligen Firmung.
8.12.1981 Am Marienfeiertag nach der 16.30 Uhr Familienmesse eine Sankt Nikolausfeier im Pfarrsaal.
11.12.1981 In unserer Pfarrkirche wieder eine ökumenische Adventsmeditation der Jugend.
13.12.1981 Die „Servi Pacis“, eine Gruppe katholischer Studenten aus Berlin, singen zur Abendmesse und gestalten ein meditatives Konzert mit elektronischer Musik, Bild, Film und Wort. Freunde moderner Musik und die Jugend sind eingeladen. – Auch hier Respekt vor dem religiösen Engagement, dem gekonnten Aufwand an elektronischen Instrumenten und der Lichtgestaltung.
14.12.1981 Ein Gemeindeabend mit Lichtbildern über Mutter Teresa und ihr Werk.
18.12.1981 Morgens um 4.30 Uhr die Roratemesse der Jugend.
19.12.1981 Die Gasheizung der Kirche ist eingefroren, vier Tage vor Weihnachten bei der herrschenden Kälte ist das schon ein großes Problem. Nach langem Hin und Her schrauben die Gasleute den Zähler ab und gießen 2 Flaschen Brennspiritus in die Leitung. Es hilft! Den Brennspiritus haben wir im achten Geschäft bekommen.
20.12.1981 Wiederum wird den Frauen, die regelmäßig die Kirche reinigen und pflegen, gedankt und ein Präsent überreicht.
25.12.1981 In diesem Jahr sind es drei Feiertage hintereinander (Die 7.3o Uhr Messe am ersten Feiertag kann ausfallen, auch an Ostern, immer wenn ein Nachtgottesdienst vorausging
Chronik 1982 – nach oben
3.1.1982 Das Fest der Erscheinung des Herrn wird auf den Sonntag vorverlegt und mit Wasserweihe und Krippenandacht begangen.
4.1.1982 Die Sonntagsgespräche gehen über die „Finanzen in der Kirche“.
4.1.1982 Der traditionelle Neujahrsempfang beim Bischof in Berlin.
11.1.1982 Am Montag nach dem Fest der Taufe des Herrn werden die Weihnachtsbäume und die Krippe abgeräumt.
15.1.1982 Dekan Pfarrer Berger hält die kanonische Visitation in der Gemeinde.
16.1.1982 Es ist Vesper der Jugend, danach trifft sich die Jugend im Pfarrsaal. Diese Begegnungen sind wichtig für die Anbahnung katholischer Ehen und finden fast jeden Monat statt.
23./24.1.1982 Dekanats – Jugendtreffen im Christian Schreiber Haus in Alt-Buchhorst. Dort ist durch Rektor Richter und die Brandenburger Schwestern immer Platz für die Brandenburger.
25.1.1982 In der Bergstr.4 berichtet Pfarrer Scheipers aus Schirgiswalde mit vielen Lichtbildern über zwei interessante Reisen nach Indien.
31.1.1982 Auch das Fest der Darstellung des Herrn wird auf den Sonntag vorverlegt und wird mit Kerzenweihe und Lichterprozession der Kinder gehalten.
7.2.1982 Thema der Sonntagsgespräche: „Verschiedenes aus unsern Kirchenblättern“.
8.-12.2.1982 Kommunionkinderwoche in der Pfarrei, von Kaplan Pietrus gehalten.
12.-14.2.1982 Die Jugend mit Kaplan Pietrus in Riewend.
19.2.1982 Der Fasching beginnt mit der Feier der Angestellten des Marienkrankenhauses in unserm Pfarrsaal. Der Fasching der Jugend, der Kinder, der Gemeinde und der Alten schließt sich an.
24.2.1982 In der österlichen Bußzeit ist am Mittwoch um 16.30 Uhr entweder Kindermesse oder Kinderkreuzweg. Der Kreuzweg der Gemeinde am Freitag um 18 Uhr.
28.2.1982 Ein Fastenhirtenbrief unseres Bischofs wird verlesen.
7.3.1982 Thema der Sonntagsgespräche „Gott erfahren oder Gott glauben?“
11.3.1982 Ein Luftentfeuchter konnte in Westberlin gekauft werden und kam mit Warenbegleitschein über den Deutschen Caritasverband zu uns. r tut in der Bücherei mit den feuchten Wänden gute Dienste und zieht erstaunliche Mengen Wasser aus dem Raum.
14.3.1982 Nachmittags der traditionelle Bußgang der Jugend.
15.3.1982 1200 Osterbriefe werden abgezogen und in der Woche nach dem Passionssonntag von den Elisabethfrauen ausgetragen. Vorher ging die Einladung zu den Fastenpredigten durch die Post an einen etwas ausgewählten Kreis.
25.3.1982 Ordinariatsrat Wolfgang Weider wird in St.Hedwig von Bischof Joachim Meisner zum Weihbischof von Berlin geweiht.
25.-28.3.1982 Pater Johannes Simon OFM hält drei Fastenpredigten unter dem Thema „Hat der Glaube noch eine Chance?“ An drei Abenden, die gut besucht sind, dazu am Freitag die Rentnermesse und ein Lichtbildervortrag im Pfarrsaal, die l0 Uhr Familienmesse am Sonntag, – und viel Beichthören.
28.3.1982 Die Sommerzeit beginnt, die Uhren werden eine Stunde vorgestellt.
2.4.1982 Ökumenischer Jugendkreuzweg in der Gotthardt – Kirche.
4.4.1982 Der Palmsonntag wird in gewohnter Weise begangen: Seit dem Passionssonntag ist das große Kreuz in der Kirche verhüllt. Das Prozessionskreuz ist geschmückt. Palmenweihe und Prozession beginnen auf dem Platz vor der Kirche. Umschläge für das Fastenopfer werden verteilt.
8.-12.4.1982 Die Feier der Kartage und Ostertage in der gewohnten Weise zu unveränderten Terminen.
14.4.1982 Der 40.Geburtstag unserer Sellsorgehelferin Frl. Sigrid Grunwald wird mit viel Familie und Besuch im Pfarrsaal begangen.
21.4.1982 Der Bischof hat sich zu einem Dekanatskonvent in unseren Räumen angesagt, am Vormittag ist er mit den Priestern zusammen, am Nachmittag kommen die Seelsorgehelferinnen dazu, um 17 Uhr die Messfeier mit Konzelebration der Dekanatspriester in einer vollen Kirche, und danach im Pfarrsaal ein Empfang für die Pfarrgemeinderäte (mit großem Büfett).
25.4.1982 Der Kaplan hält einen Kindernachmittag mit dem Thema „Gott braucht dich“ über kirchliche Berufe.
25.4.1982 Das Fastenopfer der Bruderhilfe erbrachte in der Gemeinde 11.208.-DM, davon in Nord 4.666,- Dazu das Jugendopfer von 676,- und die Kinder sammelten in ihren Fastenschachteln 676,- DM.
26.4.1982 Der Pfarrer zeigt den Schwestern im Marienkrankenhaus viele Farbbilder aus Österreich und von der goldenen Professfeier von Schwester Oberin Marianne in Vöcklabruck.
30.4.1982 Die Skatabende unentwegter Männer finden im Sommer im Pfarrsaal, im Winter in der geheizten Bergstr.4 statt.
1.5.1982 Um 7 Uhr in der Pfarrkirche die traditionelle Männermesse.
9.5.1982 Erstkommunion mit insgesamt (Pfarrei und Nord)neun Kindern!! Es scheint aber der Tiefpunkt in der Kinderzahl erreicht zu sein.
14.-16.5.1982 Ministrantenwallfahrt nach Berlin und Altbuchhorst.
16.5.1982 Nach sechs Jahren ist eine Neuwahl des Pfarrgemeinderates fällig. Es sind von 16 vorgeschlagenen 8 Kandidaten zu wählen. Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde könnte größer sein.
21.5.1982 Die Orgelleute von Schuke Potsdam, nunmehr VEB (volkseigener Betrieb) sehen unsere Orgel durch.
25.5.1982 Der diesjährige ökumenische Gebetsgottesdienst ist diesmal in St. Gotthardt.
31.5.1982 Der Dekanatstag in Lehnin mit Weihbischof Weider. Die Brandenburger bringen unter Leitung von Diakon Kießig ein Franziskus – Sinnspiel mit guten Kräften, das noch vielfach aufgeführt werden wird.
4.-6.6.1982 Im Rahmen der evangelischen Kirchenmusikwoche ist in unserer Kirche ein Bläserkonzert, am nächsten Tag ein Morgenlob, am Abend in Katharinen singt u.a. der Domchor St. Hedwig das Te Deum von Bruckner, und am Sonntag, unserem Patronatsfest, singt der Domchor zur l0 Uhr Messe. 6o Sänger und Sängerinnen müssen in unserer Gemeinde untergebracht werden.
6.6.1982 Die alljährliche Jugendwallfahrt nach Altbuchhorst.
7.6.1982 Der neue Pfarrgemeinderat hält seine konstituierende Sitzung: zu den 8 gewählten Mitgliedern ernennt der Pfarrer, wie es die Satzung vorsieht ergänzend 4 Mitglieder, vor allem solche, die eine gewisse Tradition in der Gemeinde gewähren. Vorsitzender wird Herr Eckard Grunwald, Stellvertreter Herr Franz Laske, Schriftführerin Frau Margarete Müller.
13.6.1982 Mit ganz wenig Regen die Fronleichnamsfeier im Garten des Marienkrankenhauses, da immer noch Bauarbeiten und Bauschutt, mit großem Rückweg ohne Zielaltar. Am Nachmittag wieder das „Gemeindefest unter der Linde“ auf dem Platz vor der Kirche, das sich steigernder Beliebtheit erfreut.
15.6.1982 In diesen Wochen beschäftigt uns sehr die Erneuerung im Hause 25: neue Be- und Entwässerung, und Restauration der Wohnung im 2.Stock.
25.6.1982 Das Franziskus – Singspiel wird in unserer Kirche wiederholt, und danach noch in Alt – Buchhorst, Chorin, Potsdam, Wittenberg, Berlin Augustinus und Berlin Niederschönhausen aufgeführt.
27.6.1982 Pater Alfons Engler in Lehnin erleidet einen erneuten Herzinfarkt, der Pfarrer kann ihn noch bei vollem Bewußtsein versehen, vor seinem Tod gegen Mitternacht. Er wird am 1.Juli unter großer Beteiligung, darunter Bischof und Weihbischof und Provinzial und viele Priester, in Lehnin beigesetzt.
4.7.1982 Pfarrer Illmann wird zum Administrator von Lehnin ernannt. Wir übernehmen weitgehend die Gottesdienste in Lehnin und Jeserig.
7.7.1982 Es beginnen wieder die wöchentlichen Kindertage in den großen Schulferien.
17.7.1982 Im Pfarrsaal feiert Frau Wittig mit großer Familie (Lehfeld) ihren 80.Geburtstag.
26.7./7.8.1982 Kaplan Pietrus fährt mit einigen Jugendlichen nach Damgarten und ist dort im Pfarrhaus untergebracht.
2.-7.8.1982 Die Kommunionkinder dieses Jahres sind in Neustadt mit Pfarrer Ilmann und Frl. Grunwald.
9.-14.8.1982 Die Kommunionkinder des nächsten Jahres sind zu ihrer ersten Unterrichtswoche in Neustadt mit Kaplan Pietrus und Frl. Grunwald.
16.-21.8.1982 Diese und die nächste Woche sind Religiöse Kinderwochen in Lehnin, als Sammelwochen des Dekanates, mit Kaplan und Helfern.
18.8.1982 Eine streunende Katze hat sich in die Kirche und dann in die rechte Sakristei geschlichen und hält sich hartnäckig unter einen Schrank verborgen. Nächtliche Spuren lassen alles mögliche Untier vermuten. Nach Tagen wird sie entdeckt und mit harter Gewalt aus der Kirche entfernt.
30.8.1982 Die Kinderwochen schließen mit einem Ausflug nach Premnitz.
5.9.1982 Das Thema der Sonntagsgespräche ist das Luther- Jubiläum. Heute ist auch die Segnung der Schulanfänger und das Ewige Gebet. – Vielleicht zu viel für einen Sonntag.
8.9.1982 Schwester Eugenia, Schwester Georgia und Schwester Holda feiern im Marienkrankenhaus ihr Goldenes Ordensjubiläum.
12.9.1982 Ein Vertreter des Pfarrgemeinderates verliest das Protokoll der letzten Sitzung, um die Gemeinde vom Tun des PfGR zu unterrichten. Das geschieht am Ende der Messen bei den Vermeldungen.
19.9.1982 Am 16.9.62 war der Pfarrer in Brandenburg Dreifaltigkeit in sein Amt eingeführt worden. Als er aus dem Urlaub kam und am Sonntag die l0 Uhr Messe hielt, hatten sie sich in der Gemeinde (vor allem aber Pfr. Illmann, Diakon Kießig, Frl. Sigrid Grunwald und der fGRVorsitzende Eckard Grunwald) etwas sehr Schönes ausgedacht. Am Ende der Messe traten 20 Ehepaare (aus jedem der 20 Jahre eins), 20 Kommunionkinder und 20 Täuflinge, ebenfalls aus jedem Jahre eins, zum Altar und überreichten jeder eine langstielige Rose. Nur der Täufling vom vorigen Jahr wollte sie zur Freude der Gemeinde nicht hergeben, während der Täufling von diesem Jahr in den Armen seiner Mutter selig schlief. Auch wurden die Namen von 20 Verstorbenen verlesen, und eine Stola überreicht. Dazu hatte Werner Kießig ein Gedicht gemacht. Die Überraschung war vollkommen gelungen. Der Pfarrer sagte: wenn ich euch hier alle sehe, die Kleinen und die Großen, dann möchte ich den lieben Gott bitten, gib mir nochmals zwanzig Jahre, – oder wenigstens noch einige Jahre….
20.9.1982 In der St. Gotthardtkirche wird mit großem Chor die Es Dur Messe von Franz Schubert aufgeführt.
24.9.1982 Der Konditormeister Fritz Rettig hatte zu den 20 Jahren des Pfarrers ein großes aufgeschlagenes Buch mit viel Marzipan gebacken. Nun kommen die Mitarbeiter zusammen zum „Messbuch- Aufessen“.
26.9.1982 Am Erntedankfest werden viele Körbe und Teller zum Altar gebracht. Die Uhren werden zur Winterszeit eine Stunde zurückgestellt.
6.10.1982 Ein bemerkenswerter Dekanatsausflug mit allen Priestern, Diakon, Seelsorgehelferinnen, Wirtschafterinnen, Küstern, Organisten, Rendanten und sonstigen Helfern. Von der Pfarrei fahren 11 Personen mit. In Mittenwalde sind wir in der durch Paul Gerhardt bekannt gewordenen Kirche. In Halbe sind wir auf dem Waldfriedhof, auf dem etwa 20 000 gefallene Soldaten, zum großen Teil unbekannte, bestattet sind. Es ist ein großes Verdienst des dortigen evangelischen Pfarrers Teichmann, der seit Kriegsende sich dieser Aufgabe angenommen hat und den Friedhof betreut. Wir fahren weiter nach Alt-Buchhorst.
7.10.1982 Hermann Zimmermann montiert den Heizkessel für den Pfarrsaal neu zusammen.
10.10.1982 Der Kirchenchor fährt zur Huysburg und singt dort in der Messe.
16.10.1982 Wie üblich zweimal Altentag, abends das Oktoberfest.
18.-23.10.1982 Die zweite Kommunionkinderwoche für alle Kinder in der Bergstr.4 mit Pfarrer Illmann und Frl. Grunwald.
26.10.1982 Der Diakonatshelfer Arno Müller, seit Monaten in Untersuchungshaft, wird wegen Wirtschaftsvergehen zu l0 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Seine Frau, zwei seiner Brüder und der Pfarrer sind bei der Urteilsverkündigung und Begründung in Potsdam dabei. Wir hoffen, dass er die ganze Zeit nicht wird absitzen müssen.
27.10.1982 Im Marienkrankenhaus die Profess – Erneuerung von Sr. Theresia.
30.-31.10.1982 Jugendhelfer sind mit Kaplan Pietrus in Riewend.
31.10.1982 Wie in jedem Jahr findet die Gräbereinsegnung auf dem Neustädter Friedhof eine große Beteiligung. Gräbereinsegnungen sind auch auf dem Hauptfriedhof Görden, dem Altstadtfriedhof, dem Friedhof der Landesanstalt Görden, in Göttin, Golzow, Weseram, Lehnin und Jeserig.
7.11.1982 Thema der Sonntagsgespräche: „Jeden Sonntag in die Messe?“
14.11.1982 Sankt Martinsfeier mit Pferd und Opfer für die behinderten Kinder in Michendorf.
14.11.1982 Heute und am kommenden Sonntag halten wir einen Bücherverkauf im Pfarrsaal: wenig neue Bücher (darunter Kalender und Jahrbücher), viel antiquarische Bücher, die meisten Bücher zu 1,- und 2,-, einige zu 5,- DM, von denen vor allem die Kinderbücher gut gehen, die einige Eltern bringen, deren Kinder groß geworden sind.
28.11.1982 Die Kollekte „Not in der Welt“ erbringt in der ganzen Gemeinde 17.310,- DM.
28.11.1982 Am großen Adventskranz brennt die erste Kerze und ein Kinderhirtenbrief des Bischofs wird verlesen.
30.11.1982 Der Türstopper an der großen Kirchentür funktioniert nicht mehr richtig. Es kann ein neuer Geze – Türstopper aus Westberlin beschafft werden.
5.12.1982 Thema der Sonntagsgespräche „Zwang und Freiheit in der Kirche“.
l0.12.1982 Adventsmeditation der Jugend in unserer Kirche, dies ist eine ökumenische Veranstaltung.
18.12.1982 Roratemesse der Jugend um 5 Uhr früh.
18.12.1982 Beichtväteraustausch mit Premnitz, am Dienstag kommt P.Broja“ der auch polnisch Beichte hört.
25.12.1982 Die Weihnachtstage mit hohen Bäumen, die wieder aus Seelensdorf kommen, mit Krippe und sehr volkreicher Christmesse. Die halbstündige Vor Musik war diesmal etwas zu ernst, es müssten auch handfeste Ordner da sein und ergänzend Stühle gestellt werden.
Am 26.Dezember 1982 das traditionelle Treffen der Jugend im Pfarrsaal, mit einigen Eltern.
31.12.1982 Die Jahresschlussandacht mit Predigt, TE DEUM und sakramentalem Segen beschließt das Jahr des Heiles 1982. –
Chronik 1983 – nach oben
2.1.1983 Erscheinung des Herrn wird auf den Sonntag verlegt, so ist größere Teilnahme der Gemeinde an diesem Hochfest möglich. – Das Stipendium bei den Haussegnungen ist für die Priesterausbildung bestimmt.
3.1.1983 In unserer geheizten Kirche wird unter Leitung von Ernst Damus Bachs Weihnachtsoratorium Teil IV – VI aufgeführt.
9.1.1983 Der Kirchenchor trifft sich wieder in der Pfarrwohnung zu einem gemütlichen Beisammensein.
10.1.1983 Neujahrsempfang beim Bischof bei St. Hedwig. Dabei wird am Rande deutlich, dass die Franziskaner nicht Lehnin übernehmen werden.
14.1.1983 Frau Antkowiak vom Benno Verlag Leipzig spricht zu der Jugend.
17.1.1983 Im Rahmen des Lutherjahres spricht Pfarrer Illmann in einer ökumenischen Veranstaltung über „Luther aus katholischer Sicht“.
21.1.1983 Der Dekanatsrat tagt mit dem Dekan Pfarrer Berger und dem Pastoralreferenten Pfarrer Illmann in der Bergstr.4. Es ist schwer, für dieses Gremium sinnvolle Aufgaben zu finden.
9.2.1983 Informationstag über kirchliche Berufe, die der Caritasverband im Norbertusheim zu Michendorf hält. Wir sind diesmal mit 8 Mädchen und einer Mutter beteiligt.
9.2.1983 Mit Dekret des Bischofs von Berlin vom 9.2.83 wird der Pfarrer von Dreifaltigkeit Brandenburg, mit Wirkung vom 1.3.83 zum Administrator in spiritualibus et temporalibus der Kuratie Lehnin/Jeserig ernannt. Der Diakon Werner Kießig soll in diesem Gebiet sich besonders betätigen und gilt als „Bezugsperson“. So kehrt die Tochter wieder zur Muttergemeinde zurück da diese Stelle nicht mehr mit einem eigenen Priester versehen werden kann. Der in Lehnin lebende Pensionär Pater Gregor Smelz wird im Rahmen seiner Kräfte in Lehnin und auf den Dörfern mithelfen. Praktisch werden wir zu drei Priestern an normalen Sonntagen 9 Gottesdienste haben: 3 in Dreifaltigkeit, 3 im Marienkrankenhaus, je 1 in Lehnin und Jeserig, und einer im zweiwöchentlichen Wechsel in Weseram und Golzow.
12.2.1983 Der zum Kardinal erhobene Bischof von Berlin, Joachim Meisner wird in der Hedwigskathedrale festlich begrüßt.
12.-15.2.1983 Vor dem Aschermittwoch rollt die Faschingslawine in gewohnter Fülle ab.
3.-6.3.1983 Die Straßensammlung für den kirchlichen Aufbau hat das erfreuliche Ergebnis von 4000,- Mark, – und auch einige neue, jüngere Sammler.
4.3.1983 Es beginnen die drei Fastenpredigten zum Heiligen Jahr, die von Kaplan Pietrus, Pfarrer Illmann und Pfarrer Semrau gehalten werden. Die Predigten werden auch in Lehnin gehalten.
6.3.1983 Der alljährliche Bußgang der Jugend.
27.3.1983 Die Feier der Karwoche verläuft in bewährten Bahnen.
2.4.1983 Herr Willi Bodenmüller ist nach langem, schweren Krebsleiden heimgerufen. Er war der sachkundige und stets hilfsbereite Maler bei der Erneuerung und Pflege der Kirche und unserer Häuser. Er starb in christlicher Zuversicht einen leidvollen Tod.
10.4.1983 Das Fastenopfer der Bruderhilfe brachte in der Gemeinde 12.866.- Mark zusammen. Davon werden 75 % an den Caritasverband weitergeleitet, 25% verbleiben der Gemeinde für ihre caritativen Aufgaben.
17.4.1983 In den Sonntagsgesprächen das Thema „Katholisch – Evangelisch“.
8.5.1983 Erstkommunion mit nur 12 Kindern aus der ganzen Gemeinde! Der Tiefpunkt scheint nun überschritten zu sein.
9.5.1983 Frl. Grunwald ist mit der Mädchenschola einige Tage in Neustadt an der Dosse, Kaplan Pietrus mit Ministranten in Altglienicke auf einem Grundstück der Pfarrei Potsdam.
16.5.1983 Der alljährlich ökumenische Gebetsgottesdienst ist diesmal in unserer Kirche. Die Kollekte wird dem Fliednerheim übergeben.
17.5.1983 Am Pfingstmontag ist in Lehnin der diesjährige Dekanatstag der Dekanate Brandenburg und Potsdam mit dem Weihbischof Weider.
26.5.1983 Es wird versucht, die Tradition der Männer- Maiandachten wieder aufzunehmen.
28.5.1983 Unsere Kirche ist zur Wallfahrtskirche im Heiligen Jahr bestimmt. Pfarrer Zoda kommt mit einer Gruppe aus Berlin und aus Neuruppin zu einer solchen Wallfahrt in unsere Kirche.
2.6.1983 Pfarrer Illmann erleidet während des Gottesdienstes einen Schwächeanfall, er muss für einige Wochen ins Krankenhaus.
5.6.1983 Die Fronleichnamsfeier im Garten des Marienkrankenhauses muss wegen längeren Regens ausfallen. So ist der Gottesdienst um l0 Uhr in der Pfarrkirche. Die evangelischen Bläser von St. Gotthardt machen auch in der Kirche unter Leitung von Pfarrer Ziethe mit.
9.6.1983 Kaplan Klaus Müller aus Potsdam erzählt von seiner Teilnahme an der Romfahrt zur Kardinalsernennung und zeigt viele Farbbilder, im Marienkrankenhaus.
12.6.1983 Aus der Vermeldung: „Am 12.Juni sind es l0 Jahre, dass Weihbischof Kleineidam unsere erneuerte Pfarrkirche mit der Konsekration des Altares einweihte. Wir gedenken in Dankbarkeit des vor zwei Jahren verstorbenen Weihbischofs.“
17.6.1983 Silberhochzeit der Eheleute Winfried und Maria Holzki. Nachmittags und abends vereint der Pfarrsaal die Festgäste.
19.6.1983 Erstkommunion in Lehnin und Jeserig.
23.6.1983 Ökumenische Johannesfeier der Jugend in der Auferstehungskirche auf dem Görden.
25.6.1983 Die diesjährige Fahrt der jüngeren Frauen wird zu einer Wallfahrt im Heiligen Jahr zu der Wallfahrtskirche in Luckenwalde. Selber fahrende Frauen nehmen in ihrem Auto drei andere mit. Unter Betreuung von Diakon Kießig setzt sich eine stattliche Zahl von Wagen in Bewegung. Am gleichen Tag kommen Lehniner zur Wallfahrt in unsere Kirche.
6.7.1983 Die Kindertage in der Pfarrei sind wieder mittwochs in den Schulferien. Außerdem sind in der zweiten Hälfte des August zwei Kinderwochen in Lehnin mit Kaplan Pietrus und in Riewend mit Pfarrer Illmann.
11.7.1983 Goldene Hochzeit der Eheleute Paul und Hedwig Stanossek aus Alt Schmerzke. Am gleichen Tage wird Frau Johanna Berger beerdigt, die Mutter von Dekan Paul Berger und seiner 4 Brüder.
30.7.1983 Die Hochzeit von Roland Melzer und Kerstin Weber ist eine der vielen erfreulichen Hochzeiten in diesem Jahr. (Von insgesamt 16 Trauungen in diesem Jahr sind in erstaunlicher Weise zehn, bei denen beide Brautleute katholisch sind, und nur 6 Mischehen!)
1.8.1983 Die beiden Kommunionkinderwochen sind wieder in Neustadt bei den Ursulinen mit den behinderten Kindern. Die erste mit Pfarrer Illmann, die zweite mit Pfarrer Semrau, und jedes Mal Frl. Grunwald mit Helfern dazu.
7.8.1983 Zur Rührung vieler Anwesender wird in der 10 Uhr Messe der Goldenen Hochzeit der Eheleute Wolfgang und Liesbeth Lichy gedacht.
16.8.1983 Das Pionierhaus (die frühere Freimaurerloge) in unmittelbarer Nachbarschalt unserer Kirche und unserer Häuser brennt ab. Der Wind steht nicht auf die Kirche, eher sind die Häuser, vor allem Nr.24, gefährdet. Es gelingt der zahlreichen Feuerwehr in großem Einsatz das Feuer an der Brandmauer zu Nr.24 zum Stehen zu bringen. Der Kindergarten und die Wohnungen wurden zur Vorsicht evakuiert. Wir haben aber im Haus keine Feuer- oder Wasserschäden.
24.8.1983 Der Pfarrer fährt nach Westberlin zum Caritasverband, um 45 kg Kupfer-Schiefernägel für das Kirchdach in Jeserig zu beschaffen. Es gelingt mit Hilfe guter Menschen… Die Schiefernägel seien nur als ein Beispiel erwähnt, denn besorgt werden mussten Schiefer, Dachrinne, Schalbretter, und vor allem 2 Fachleute, die das Schieferdecken noch verstehen…
30.8.1983 Der abschließende Kindertag ist wieder ein Ausflug, eine „Fahrt ins Blaue“.
1.9.1983 Aus der Vermeldung: „Am 1.September sind es 25 Jahre, dass die Leiterin unseres Kindergartens, Frl. Ingetraut Kletschkowski, im kirchlichen Dienst tätig ist, davon viele Jahre in unserem Kindergarten. Wir sagen ihr herzlichen Dank für ihre unermüdliche Arbeit an den Kindern und wünschen ihr Gesundheit und immer bereitwillige Mitarbeiter in den kommenden Jahren.“ Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und der Pfarrer überreichen einen Präsentkorb.
4.9.1983 Wieder das EWIGE GEBET in unserer Kirche. Es wurde vorgeschlagen, keine getrennten Betstunden für Frauen und Männer zu machen, sondern gemeinsame, da die Familien oft zusammen gehen wollen. 7.9. Silberne Hochzeit der Eheleute Richard und Margarete Borkenhagen, wegen des alten Vaters in der Kapelle des Marienkrankenhauses.
18.9.1983 Am 11.Juli 1953 wurde von Bischof Weskamm die St. Josefskirche in Jeserig eingeweiht. Mit zahlreichen Gästen und dem Kirchenchor der Muttergemeinde Dreifaltigkeit wird der Tag mit einem Festhochamt begangen. Ein „Gemeindefest rund um die Kirche“ schließt sich bei gutem Wetter an, mit Mittagsimbiss (von Schwester Agnes aus dem Marienkrankenhaus), Kaffee und Kuchen und Eis, mit Bratwürsten und Bier, mit viel Erzählen und Spiel der Kinder. Eine Dankandacht schließt den Tag ab.
3.10.1983 Vor dem staatlichen Notariat wird der Vertrag geschlossen, der das Grundstück Lehnin, Hauptstr.9 in das Eigentum der Kirchengemeinde überführen soll. Noch zu seinen Lebzeiten hatte Pater Engler in jahrelangen Bemühungen von den Erben der Familie Völker den Verzicht auf die Erbschaft erlangen können. Nach seinem Tod kam das Grundstück auf die Erbin Frl. Hildegard Marx, mit dem Vermächtnis, es der Kirchengemeinde zu übergeben. Hoffentlich wird der Vertrag die Genehmigungshürden überwinden, und es geschieht die Eintragung ins Grundbuch.
8.10.1983 Altentag vormittags und nachmittags. Unter der Überschrift „Wenn einer eine Reise tut!“ zeigt der Pfarrer Farbdias aus Österreich und Westdeutschland. Am Abend das Oktoberfest, gut besucht. 12.10. Der alljährliche Dekanatsausflug, diesmal nach Jerichow Havelberg und Wilsnack. 10 Teilnehmer aus Dreifaltigkeit.
14.10.1983 Goldene Hochzeit der Eheleute Josef und Wanda Fleischer aus der Thälmannstr.
15.10.1983 Chortag in St. Hedwig, auch unsere Chöre, von Dreifaltigkeit und von Nord, nehmen daran teil.
22./23.10.1983 Dekanatsjugendtag in unserer Pfarrei.
24.10.1983 In unserem Pfarrsaal gibt Frau Kahle den Winter über Tanzstunden für unsere jungen Ehepaare und für fortgeschrittene Jugendliche.
25.10.1983 Es wird Frl. Elisabeth Jaeschke, Lehrerin und langjährige Rendantin unserer Gemeinde begraben, sie ist fast 92 Jahre alt geworden.
5.11.1983 Einkehrtag für unsere Firmlinge in Altbuchhorst.
6.11.1983 Die etwa allmonatlichen Sonntagsgespräche haben diesmal das Thema „Gewaltverzicht“.
10.11.1983 Die Verkehrsteilnehmerschulung wird in unserem Pfarrsaal wieder aufgenommen, mit dem Fahrlehrer Förster aus Trechwitz.
19.11.1983 Es kommen die Premnitzer zahlreich einen ganzen Nachmittag zu einer Wallfahrt im Heiligen Jahr in unsere Kirche.
22.11.1983 Der vor l0 Jahren neubegründete Kirchenchor feiert sein Jubiläum in der Bücherei. Es erschien auch der Neubegründer, Kaplan Kliem. Chorleiter ist jetzt Martin Mitrenga (der erste, der s.Z. zu den Dresdner Kapellknaben kam).
27.11.1983 Die Kollekte „Not in der Welt“ bringt 17.725,- Mark zusammen. Ein Weihnachtsbazar gab ca 700,- Mark dazu.
4.12.1983 Firmung mit unserem Kardinal Meisner. Es werden 42 Jugendliche und 4 Erwachsene gefirmt. Unter den Jugendlichen sind 5 aus Prennitz und 1 aus Belzig. Die Bläserfreunde des Belziger kamen und begleiteten unter Leitung der Kantorin die Lieder.
17.12.1983 Die Roratemesse der Jugend ist am Sonnabend früh um 5 Uhr.
18.12.1983 Den vier mal vier Frauen, die das ganze Jahr über unsere Kirche reinigen und pflegen, wird im Namen der Gemeinde herzlich Dank gesagt. Im Unterrichtsraum stand für jede ein schönes Weihnachtspräsent bereit.
25.12.1983 Die heiligen Tage der Geburt Christi und auch die Jahresschlussandacht werden in gewohnter festlicher Art begangen und sind gut besucht. Das Singen und die Musik vor der Christmesse waren wie gewünscht volkstümlicher.
Chronik 1984 – nach oben
2.1.1984 Der alljährliche Neujahrsempfang in St. Hedwig, den der Bischof allen Dekanen (und ehemaligen) und allen Mitarbeiten im Ordinariat aus Ost und West gibt. Aus der Vermeldung: „Nunmehr 20 Jahre ist Herr Werner Kießig in unserer Gemeinde tätig, zunächst als Dekanatsfürsorger, dann dazu als Dekanatshelfer, und schließlich als geweihter Diakon. Wir sagen ihm herzlichen Dank für seine Arbeit im kirchlichen Dienst und wünschen ihm Gottes Segen für sein ferneres Wirken.“
15.1.1984 Der Kirchenchor trifft sich, einmal nicht zum Proben, sondern zu einem gemütlichen Beisammensein in der Pfarrwohnung.
21.1.1984 Vesper der Jugend in der Kirche, dann trifft sich die Jugend im Pfarrsaal, – alte Tradition, die auf immer breiterer Basis fortgeführt wird.
22.1.1984 Unter dem Titel „Die Wege zum Licht sind noch weit“ bietet eine Gruppe aus Dresden in der Kirche eine Musikmeditation.
28./29.1.1984 Die Dekanats – Jugendtreffen in Altbuchorst sind gute Tradition geworden.
5.2.1984 Das Fest der Darstellung des Herrn – Lichtmess – ist auf den Sonntag verlegt, in der lo Uhr Messe Kerzenweihe und Lichterprozession der Kinder.
l0.2.1984 Die Sonntagsgespräche haben das Thema „Neue Erwägungen zum Frieden“.
11.2.1984 Herr Kalkus spricht bei der Jugend über „Judentum heute.
15.2.1984 Im Kindergarten ist wieder einmal eine Krise. Direktor Janischewski und Frl.Wagner vom Berliner Caritasverband werden eingeschaltet. Niemand will mit der Leiterin zusammen arbeiten. Die Schließung des Kindergartens wird erwogen. Schließlich gelingt eine Regelung mit Frau Tschenke, die zwar keine Kindergärtnerin und auch nicht katholisch ist, aber früher als Wirtschaftskraft im Kindergarten gearbeitet hat.
19.2.1984 Das Sonntagsgespräch der Frauen mit dem merkwürdigen Thema „Ja. aber…“
25.2.1984 Faschingsfeiern in gewohnter Fülle.
4.3.1984 Nachdem die Bußordnung der Bischöfe verlesen ist, folgt wieder eine Faschingspredigt in Versen, die wiederum Werner Kießig verfasst hat. Das Männergespräch hat das Thema „Trennung von Kirche und Staat – und Konkordate“.
l0.3.1984 Es werden einschließlich Brandenburg Nord und der Dörfer insgesamt 105o Einladungen zu Ostergottesdiensten und zu den Fastenpredigten versandt. Der große Abzugsapparat im Pfarramt Premnitz steht dafür zur Verfügung.
23.3.1984 Die drei Fastenpredigten sind in diesem Jahr mit Bildbetrachtungen verbunden. Deswegen werden sie freitags um 2o Uhr gehalten, weil eine gewisse Dunkelheit in der Kirche, die sich nicht verdunkeln lässt, sein muss: Beim letzten Abendmahl – der Gründonnerstag (Pfarrer Semrau) Dann ging Er hin zu sterben – der Karfreitag (Diakon Kießig) Heil uns zu erwerben – der Ostermorgen (Pfarrer Illmann) Die Predigten wurden in Lehnin wiederholt.
22./25.3.1984 Die Straßensammlung für kirchlichen Aufbau erbrachte rund 3500,- Mark.
27.3.1984 Unsere Seelsorgehelferin Sigrid Grunwald hatte aus familiären Gründen die Ausreise nach Westberlin beantragt. Als die Genehmigung plötzlich kam, zog sie den Antrag wieder zurück. Zehn Tage später musste sie nun ausreisen. Ob wir je eine neue Seelsorgehelferin bekommen werden, ist sehr fraglich.
31.3.1984 Die Gemeinde St. Elisabeth vom Görden kommt mit ihrem Pfarrer Scholz zu einer ausgiebigen Wallfahrtsstunde zum Heiligen Jahr in unsere Kirche.
1.4.1984 Aus der Vermeldung: „Heute sind es 25 Jahre, dass Herr Johannes Nitschke als Organist an unserer Pfarrkirche tätig ist. Pfarrer und Gemeinde sagen ihm sehr herzlichen Dank für seine zuverlässigen, immer bereiten Dienste am Gottesdienst der Gemeinde und wünschen, dass es noch viele Jahre so weitergeht, zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde.
13.4.1984 Zum Abschluss des heiligen Jahres halten wir eine Ablassandacht.
15.4.1984 Palmsonntag und Karwoche werden im gewohnten Rahmen unter guter Beteiligung gehalten.
17.4.1984 In St. Hedwig der Priestertag und die missa chrismatis, am Dienstag, nicht am Gründonnerstag.
22.4.1984 Am Ostersonntag sind zu unserer Freude drei Taufen.
29.4.1984 Vermeldung: Das Fastenopfer der Bruderhilfe betrug in unserer Gemeinde 16.9731,20 Mark, Was Kinder und Jugendliche sammelten eingeschlossen.
8.5.1984 Herr Joachim Klauß war bei der Pilgerfahrt der Bistümer der DDR zum Abschluss des Heiligen Jahres nach Rom dabei und berichtet darüber mit vielen bunten Bildern im Pfarrsaal.
12.5.1984 Sendungsfeier für 15 Diakonatshelfer im der Kirche Heilige Familie in Berlin, darunter aus unserer Gemeinde Herr Norbert Lehfeld. Am 20.5.wird er als solcher in unserer Gemeinde eingeführt.
13.5.1984 Erstkommunion mit 8 Jungen und 8 Mädchen aus der ganzen Gemeinde.
14./18.5.1984 Wie alljährlich fahren in den Maiferien die Scholamädchen nach Neustadt, diesmal mit Anne Mitrenga, die Ministranten machen mit dem Kaplan eine Radfahrt.
19.5.1984 Der beliebte traditionelle Ausflug der jüngeren Frauen führt diesmal nach Genthin, wo uns der dortige Pfarrer Lück bereitwillig herumführt.
18./20.5.1984 Ministrantentage in Berlin.
26.5.1984 Der diesjährige ökumenische Gebetsgottesdienst wird in St. Gotthardt gehalten im Rahmen der evangelischen Stadtmission.
11.6.1984 Am Pfingstmontag ist der Dekanatstag in Kloster Lehnin mit Kardinal Meisner. Es singen die vereinigten Kirchenchöre unter Frau Dr.Schell, Potsdam. Die Brandenburger spielen unter Regie von Diakon Kießig im Innenhof des Kreuzganges Calderons Welttheater. Das Spiel wird in der Folge noch an 8 Orten wiederholt.
24.6.1984 Bei gerade noch ausreichendem Wetter findet die Fronleichnamsfeier und Prozession im Garten des Marienkrankenhauses statt. Das Gemeindefest ist dann am Nachmittag mehr im Saal als unter der Linde.
11.6.1984 In den Sommerferien werden mittwochs wieder die Kindertage gehalten. Da die Kinder in den Ferien mit Reisen und Kinderlagern sehr beschäftigt sind, ist die Teilnahme an unseren RKW- Tagen zurückgegangen.
14.7.1984 Goldene Hochzeit der Eheleute Johannes und Katharina Manteuffel.
25.7.1984 Der Hedwigschor unter Leitung von Domkantor Witt singt im Dom ein großes geistliches Konzert. Dafür müssen wir 22 Quartiere für 3 Nächte beschaffen, ein etwas mühseliges Geschäft.
29.7.1984 Eine Jungengruppe aus Weißensee kommt auf ihrer Radfahrt durch Brandenburg und übernachtet im Pfarrsaal.
6.8.1984 Die ersten beiden Augustwochen sind in Neustadt/Dosse im Heim der Ursulinen für unsere Kommunionkinderwochen reserviert.
12.8.1984 Polnische Studenten, die in der Obsternte arbeiten, bitten am Sonntagnachmittag um eine Sondermesse, da sie anders nicht aus ihren Lagern herauskommen. Ihrer Bitte kann entsprochen werden, auch am nächsten Sonntag.
26.8.1984 In St. Bernhard wird das 5o jährige Bestehen der Kirche mit Kardinal Meisner begangen. Wir können dann zum gemeinsamen Mittagessen dabei sein.
1.9.1984 Kaplan Michael Pietrus wird vom Bischof nach 4 Jahren Tätigkeit in unserer Gemeinde zum Kaplan von St. Mauritius in Berlin Lichtenberg ernannt. Neupriester Stefan Friedrichowitz aus Berlin Niederschönhausen tritt die Nachfolge an. Auch eine neue Seelsorgehelferin, Frl.Sabine Mensing, kommt zu uns.
8.9.1984 Der Pfarrer nimmt an der Feier des Goldenen Priesterjubiläums von Monsignore Gerhard Serve in Alexanderdorf teil. Eine Gruppe von Fürstenwalde mit Dekan Pietralla kommt zum Besuch nach Brandenburg.
15.9.1984 Nachdem die verdienstvolle Förderin Frl. Broll, schwer erkrankt ist, wird das Päpstliche Werk für geistliche Berufe neu gesammelt unter den Förderinnen Frau Amft, Frau Nowitzki und Frau Witek.
16.9.1984 Bei schönem Wetter das Gemeindefest in Lehnin, an dem auch Brandenburger teilnehmen.
22.9.1984 Eine Gruppe aus der Pfarrei St. Annen, Berlin Lichterfelde besucht Brandenburg.
23.9.1984 Frl.Helene Broll. einst Lehrerin in Kattowitz, nach dem Kriegsende mit anderen Lehrerinnen nach Brandenburg verschlagen, ist über die Jahrzehnte verdienstvoll und beispielhaft tätig gewesen, im Frauenkreis und in der Betreuung der Alten, im Kirchenvorstand und im Pfarrgemeinderat. Sie verstarb nach längerer Krankheit im hohen Alter von über 90 Jahren. Sie ruhe in Frieden.
6.l0.1984 Altentag vormittags und nachmittags in der Gemeinde, abends das Oktoberfest.
10.10.1984 Ausflug des Konventes nach Wittenberg.
13./14.10.1984 Dekanatstag der Jugend in Dreifaltigkeit.
16.10.1984 Goldene Hochzeit der Eheleute Karl und Charlotte Steinbach.
20.10.1984 Goldene Hochzeit der Eheleute Paul und Hedwig Bluhm.
21.10.1984 In der evangelischen Nachbargemeinde St. Pauli wird ein neuer junger Pfarrer eingeführt, der Pfarrer sagt die guten Segenswünsche der katholischen Gemeinde.
28.10.1984 In Golzow wird die unter Denkmalschutz stehende, renovierte evangelische Dorfkirche eingeweiht. Der Kaplan vertritt dabei die katholische Gemeinde.
4.11.1984 Die Gräbersegnungen unter guter Beteiligung auf dem Neustädter Friedhof, vorher am Sonnabend auf dem Hauptfriedhof auf dem Görden.
11.11.1984 In beginnender Dunkelheit die beliebte St. Martinsfeier mit Lampions und Fackeln, St. Martin auf dem Pferd und Bettler, und den Gaben für die Patenkinder im Norbertushaus zu Michendorf. 2.12. Die Kollekte „Not in der Welt“ brachte in der Gemeinde insgesamt 20.317.- Mark zusammen.
14.12.1984 Die Adventsmeditation in unserer Kirche ist eine ökumenische Veranstaltung der Jugend.
15.12.1984 Um 5 Uhr früh sammelt sich die Jugend zur Rorate- Messe. 24.12. Am Heiligabend um 14.30 Uhr ein Krippenspiel der Kinder als Versuch. Vor der Christmesse spielte unter anderem auch wieder ein Jugendorchester, das Herr Blecher aus seinen ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Volksmusikschule aufgebaut hat. 25.12. Die Weihnachtstage erfreuen sich in allen Gottesdiensten einer guten Beteiligung, am Stefanstag wie gewohnt das Treffen der Jugend mit ihren Eltern im Pfarrsaal.
31.12.1984 Kinder Opfergang für die Missionen, Jahres -schlussandacht, und in der Vermeldung: Sie erwarten sicher schon die traditionelle Frage: „Haben Sie schon die Kirchensteuer bezahlt?“ Unser Rendant, Herr Heinrich Cohnen, dem wir herzlich für seine Mühewaltung mit unserer Kirchensteuer danken, erwartet Sie nach den Gottesdiensten und Dienstag Vormittag und Freitag Nachmittag, falls sie noch nicht die Kirchensteuer für dieses Jahr bezahlt haben sollten
Chronik 1985 – nach oben
2.1.1985 Wie alle Jahre der Neujahrempfang in St. Hedwig mit unseren Bischöfen und allen Dekanen.
6.1.1985 Einer schönen Tradition folgend trifft sich der Kirchenchor in der Pfarrwohnung zur Wohnungsweihe und einem gemütlichen Beisammensein.
9.1.1985 Im Pfarrsaal eine Verkehrsteilnehmer- Schulung durch unseren alten Bekannten, Herrn Förster.
13.1.1985 Im Januar ist die Jahresrechnung zu machen, nicht nur für die Pfarrei, sondern auch für Lehnin. Und die Finanzplanung für das neue Jahr ist zu entwerfen. Dann müssen die Kirchenvorstände tagen und beschließen.
14.1.1985 Kaplan Klaus Müller aus Potsdam bringt einen interessanten Erlebnisbericht mit Lichtbildern „Katholische Kirche in Rumänien“.
25.1.1985 Die Stadtjugendmesse ist diesmal in St. Elisabeth auf dem Görden.
27.1.1985 In St. Georg, Rathenow, wird der neue Pfarrer Klaus Vopravil eingeführt. 12 Jahre lang war der bisherige Pfarrer Helmut Gentz in Rathenow gewesen, er übernimmt die Pfarrei Berlin Karlshorst.
3.2.1985 Die Sonntagsgespräche sind wieder in Gang, Thema: Schuld und Schuldgefühle.
9.2.1985 Alle Jahre wieder ist Fasching: des Marienkrankenhauses, in Lehnin, der Jugend, der Kinder, der Gemeinde, der Alten. Und endlich ist Aschermittwoch.
24.2.1985 Der Pfarrer begeht sein Goldenes Priesterjubiläum und lädt die Gemeinde zur Dankmesse ein. Schon lange vorher wurde die Festmesse geprobt, von den Kirchenchören der Pfarrei und von Nord. Die Kantorin Thea Labes aus Belzig hatte sie im Archiv des Reißiger Hauses in Belzig gefunden und neu herausgegeben. Carl Gottlieb Reißiger stammte aus Belzig und wurde im 19. Jahrhundert als Nachfolger Carl Maria von Weber Hofkapellmeister in Dresden. Um das Zustandekommen dieser Festmesse und ihrer Aufführung hat sich Pfarrer Illmann sehr bemüht. So brachten die Chöre, die Solisten und ein junges Orchester – die Orgelempore war überfüllt – diese Missa solemnis in festlicher Gestaltung. Mit dem Pfarrer konzelebrierten Pfarrer Illmann und Kaplan Friedrichowicz, die aus der Pfarrei hervorgegangenen Kapläne Klaus Günther Müller, jetzt Potsdam, und Burkard Simon, jetzt Berlin Pankow, Pfarrer Steinhauer aus Aachen als Studienfreund des Pfarrers, und der Diakon Werner Kießig. Am Altar dienten die drei Theologen der Gemeinde: zwei vom Norbertuswerk Magdeburg, und einer vom Sprachenkurs in Schöneiche. Nach der Eucharistiefeier war ein großer Empfang im Pfarrsaal, – „die Türen stehen offen für alle, die kommen mögen!“- Noch einmal sang der Kirchenchor, es wurden die Reden gehalten, die Gemeinde schenkte farbig verglaste Fenster für beide Sakristeien. Der Clou der Geschenke war ein richtiges lebendiges quiekendes Ferkel, das ein Bauer aus Weseram brachte! Am Abend war in der Kirche ein gut besuchtes Geistliches Konzert, von Frau Sonja Eckelmann zusammengestellt und mit Zwischentexten versehen, von Sängern des Stadttheaters und jungen Musikern der Gemeinde (Christiane Wolf mit ihrem Trio und Angelika Eckelmann) ausgeführt. Es war ein Tag mit viel gläubigem Volk, mit Herzlichkeit und Anhänglichkeit, – ein Tag mit Jubel und Dank.
27.2.1985 Ein Priesternachmittag am Mittwoch versammelt Gefährten der ersten Stunde, ehemalige Kapläne, Nachbarn und Freunde im Pfarrsaal zum Kaffee. In der Gemeindemesse um 17 Uhr konzelebrieren Generalvikar Steinke, Dekan Berger, Nachbar Geistlicher Rat Höhle, Monsignore Serve, Pfarrer Weinziehr und der Diakon Werner Kießig. GV Steinke hält die Predigt. Danach bringt der Pfarrer mit vielen Lichtbildern Erinnerungen aus 50 Jahren.
28.2./3.3.1985 Pater Johannes Simon OFM hält die drei Fastenpredigten „Durch Ihm und mit Ihm und in Ihm – das Priestertum in der katholischen Kirche“. Trotz der zahlreichen Veranstaltungen dieser Woche sind die Fastenpredigten sehr gut besucht. Am Freitag hält Pater Johannes die Rentnermesse und zeigt hinterher im Pfarrsaal mit eindringlichen Farbbildern den Isenheimer Altar.
6.3.1985 Der evangelische Pfarrer Ziethe bringt mit seinen Bläsern ein nachträgliches kleines Ständchen zum Jubiläum.
9./10.3.1985 In Altbuchhorst ein Dekanatsjugendtag mit leider nur 50 Plätzen unter Kaplan Friedrichowicz.
12.3.1985 Eine l0 jährige J. will getauft werden, sie ist mit Schulkameradinnen zum Glaubensunterricht mitgegangen und ist an jedem Sonntag in der Messe. Die Eltern werden bestellt, ob sie einverstanden sind. Der Vater ist ungetauft, die Mutter katholisch, die Ehe nicht kirchlich geschlossen. Aber die Eltern geben bereitwillig die Erlaubnis. Die nähere Vorbereitung des Kindes kann beginnen.
17.3.1985 Der alljährliche Bußgang der Jugend führt um den Görden – See.
21./24.3.1985 Die Straßensammlung für den kirchlichen Aufbau hat zwar ein gutes Ergebnis, aber zu wenig Sammler.
25.3.1985 Insgesamt 115o Einladungen zu den Ostergottesdiensten sind von den Elisabethfrauen auszutragen, bzw. in die Dörfer mit der Post zu schicken.
26.3.1985 Bei den Versammlungen des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe in St. Augustinus Berlin, ist es üblich, Neupriester und Jubilare einzuladen. Der Pfarrer hält die Messe und er zählt mit vielen Lichtbildern über die 50 Jahre im Bistum Berlin.
28.3.1985 Die Fastenpredigt in Lehnin ist wieder mit Lichtbildern, über den Kreuzestod Christi nach dem Isenheimer Altar.
29.3.1985 Der ökumenische Jugendkreuzweg ist in der St. Gotthardtkirche. Bei der vorbereitenden ökumenischen Kommission aus Ost und West ist unser Diakon Kießig beteiligt. 31.3. Die heilige Woche wird am Palmsonntag vor der Kirche mit Palmenweihe und Palmenprozession eröffnet.
2.4.1985 Am Dienstag ist in St. Hedwig Berlin, die missa chrismatis der Priester mit dem Bischof. Am Nachmittag gibt in der Pfarrkirche Pater Broja Beichtgelegenheit auch in polnisch.
4.4.1985 Am Gründonnerstag um 17 Uhr die Kindermesse im Marienkrankenhaus für alle Kinder, sie bringen ihre Fastenschachteln. Am Abend die Feiern des Abendmahles mit Fußwaschung und Fastenopfer der Bruderhilfe (17.228.- M) und nächtlicher Anbetung.
5.4.1985 Am Karfreitag um 15 Uhr die Feier des Kreuzes in der Pfarrkirche, im Marienkrankenhaus und in Lehnin (Diakon).
7.4.1985 Die Osternacht wird begangen am Sonnabend um 20 Uhr in Lehnin (Kaplan und Diakon) am Sonntag um 5 Uhr in der Pfarrkirche (Pfarrer, Kaplan und Diakon) und um 5 Uhr im Marienkrankenhaus (Pfarrer Illmann).
8.4.1985 Am Ostermontag kommt nach der Familienmesse um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche der Osterhase zu den Kindern.
19.4.1985 Nach der Stadtjugendmesse ist im Pfarrsaal ein Rockkonzert.
20./21.4.1985 Das Dach des Pfarrsaales wird mit Preolitschindeln neu eingedeckt.
22.4.1985 Der Pfarrer erleidet einen Herzinfarkt und muss für 6 Wochen ins Marienkrankenhaus. In Pfarrer Wolfgang Wenzel, der z.Z. in Premnitz weilt, haben wir eine große Aushilfe.
27.4.1985 Die Junge- Familien Kreise singen die Komplet und sind dann im Pfarrsaal zusammen.
28.4.1985 In der Pfarrkirche ist ein Geistliches Konzert, dass das Orchester und die jungen Solisten unserer Gemeinden unter Leitung von Herrn Becher (ehemals Volksmusikschule) bieten.
8.5.1985 Pfarrer Kliem kommt mit dem Kindergärtnerinnen- Seminar von Michendorf auf Besuch nach Brandenburg und zum Dom.
12.5.1985 Die Erstkommunionfeier mit 13 Kindern aus der ganzen Pfarrei hält Pfarrer Illmann.
13.5.1985 Die Scholamädchen sind mit der Seelsorgehelferin Frau Sabine Szilagyi für drei Tage bei den Ursulienen in Neustadt, die Ministranten mit Kaplan Friedrichowicz auf einer Radfahrt.
17./19.5.1985 In Berlin der Katholische Jugendkongress. Nach gründlicher Vorbereitung durch Kaplan Friedrichowicz sind auch Jugendliche aus der Pfarrei und dem Dekanat dabei. Zugleich sind andere Jugendliche mit Diakon Kießig in Riewend.
20.5.1985 Der alljährliche ökumenische Gebetsgottesdienst ist diesmal in St. Katharinen, Diakon Kießig hält die Predigt.
22.5.1985 Die „Rentner -Ökumene“ ist am Nachmittag in unserem Pfarrsaal versammelt.
22.5.1985 Die ökumenischen Veranstaltungen werden mit dem „Dettinger Tedeum“ von Händel in St. Gotthardt festlich abgeschlossen.
22.5.1985 Der Dies sanctificationis des Berliner Klerus wird in diesem Jahr mit dem l0 jährigen Bischofsweihetag unseres Bischofs verbunden. Bischof Hemmerle aus Aachen hält die Predigt in St. Hedwig.
27.5.1985 Am Pfingstmontag der Dekanatstag in Lehnin mit Weihbischof Weider. Die Babelsberger bringen unter Mithilfe von Diakon Kießig das eindrucksvolle Spiel „Die Frauen von Karakas“ (Das Spiel war schon 1972 von den Brandenburgern in Lehnin gespielt worden.)
31.5.1985 Der Pfarrer wird aus dem Krankenhaus entlassen.
2.6.1985 Die alljährliche Jugendwallfahrt nach Altbuchhorst.
9.6.1985 Die Fronleichnamsfeier mit der Prozession ist wieder im Garten des Marienkrankenhauses (Pfr. Illmann und Diakon), in Lehnin und Jeserig (Kpl. Friedrichowicz). Am Nachmittag ist das „Gemeindefest unter der Linde“ bei strahlendem Wetter, bei dem diesmal die Menge der Kinderwagen erfreulich auffällt. Der Jüngste ist l0 Tage alt, ein Dominik Schulte.
14.6.1985 Der Pfarrer hat dem Bischof die Pfarrei Dreifaltigkeit zur Verfügung gestellt. Der Kardinal nimmt den aus Alters- und Gesundheitsgründen ausgesprochenen Verzicht zum 1.9.85 an. Weihbischof Weider überbringt den Brief des Kardinals und bespricht das Weitere.
25./26.6.1985 Granseer und Zehdenicker kommen mit ihren Pfarrern auf Besuch nach Brandenburg.
8.-13.6.1985 Der Kaplan ist mit Jugendlichen in der Hohen Tatra.
l0.7.1985 Am Mittwoch beginnen wieder die Kindertage, beim ersten Mal mit den Premnitzern zusammen. Pfarrer Wenzel, Diakon Kießig und die Shf. Szilagyi gestalten diese Tage.
11.7.1985 Der neue Pfarrer Richard Rupprecht kommt zu einer ersten Fühlungnahme.
15.7.1985 Die Fahrt der jüngeren Frauen führt nach Belzig, wo Frau Thea Labes eine kunstverständige Führerin ist.
19.7.1985 Die Mädchenschola von St. Hedwig unter Leitung von Domkapellmeister Michael Witt singt und musiziert eine sehr schöne „Musikalische Vesper“ in unserer Kirche.
31.7.1985 Auf bischöfliche Anordnung muß Kaplan Friedrichowicz nach Zinnowitz, um im St. Ottoheim einen der Erholungskurse zu leiten.
4.8.1985 Schwester Marianne, nun über 80 Jahre alt geworden, die ihre ganze Ordenszeit in Brandenburg verbracht hat, lange Jahre als Oberin, wird verabschiedet. Pfarrer Illmann und Diakon Kießig haben mit jungen Musikern unter Herrn Becher und den Bläsern unter Pfarrer Ziethe ein kleines Programm vorbereitet, nachdem Caritasdirektor Janischewski am Vormittag den Gottesdienst gehalten hatte.
10.8.1985 Silbertrauung der Eheleute Helmut und Maria Tietz.
17.8.1985 Christian Thon, den der Pfarrer vor 23 Jahren als seine erste Amtshandlung in Dreifaltigkeit getauft hat, wird von ihm mit Uta Czajka getraut.
14.8.1985 Die Kindertage werden mit einem Ausflug abgeschlossen. In Neustadt die erste Unterrichtswoche der Kommunionkinder des nächsten Jahres.
18.8.1985 Die alljährliche Wallfahrt nach Werder.
19.8.1985 Pfarrer Illmann hält mit seinen Kindern eine Religiöse Kinderwoche in Riewend.
26.8.1985 Kaplan Friedrichowicz hält mit Kindern aus dem Dekanat eine RKW in Lehnin.
1.9.1985 Gemeindefest in Jeserig, unser Kirchenchor ist dabei.
6.9.1985 Nach der Stadtjugendmesse singt Matthias Arndt im Pfarrsaal eigene Lieder.
8.9.1985 Ewiges Gebet in der Pfarrkirche. Am Abend spielen Studierende aus dem Norbertuswerk in Magdeburg im Pfarrsaal „Die Panne“ von Dürrenmatt.
9.9.1985 Für unsere Jugendlichen und jüngeren Eheleute beginnt Frau Kahle wieder einen Tanzkursus im Pfarrsaal.
10.9.1985 Silberne Trauung der Eheleute Klaus und Alice Arndt.
13.9.1985 Für die Eltern der Schulanfänger wieder eine Elternrunde, am Sonntag die Kindersegnung, Nachdem die Seelsorgehelferin Frau Zylagyj ihren Schwangerenurlaub angetreten hat und dann ganz weg geht, wird zunächst der Diakon Kießig den Unterricht der ersten beiden Klassen übernehmen.
14.9.1985 Silbertrauung der Eheleute Siegfried und Regina Hoffmann.
20./22.9.1985 Die Jugend in Riewend.
21.9.1985 Die Familienkreise singen die Komplet in der Kirche und sind alsdann im Pfarrsaal beisammen. Eine neue Generation macht sich bemerkbar und findet sich zusammen.
23.9.1985 In Jeserig die Goldene Hochzeit der Eheleute Werner und Marianne Alt. Sie sind eine der Gründerfamilien der Gemeinden in Jeserig und Lehnin.
29.9.1985 Das Erntedankfest in der l0 Uhr Familienmesse wird wieder mit vielen bunten Erntetellern geschmückt.
8.-10.10.1985 Pfarrer Illmann zieht nach Wolgast, Pfarrer Rupprecht kommt nach Dreifaltigkeit und Pfarrer Semrau geht in den Ruhestand in die Bergstr.4.
12.10.1985 Der alljährliche Altentag, um 9 Uhr und um 14 Uhr, mit hl. Messe und im Pfarrsaal. Am Abend das Winzerfest.
13.10.1985 Die Missa solemnis von Reißiger wird nochmals aufgeführt, und zwar in Belzig. Unsere Chöre fahren hin.
19.10.1985 Alle zwei Jahre ist Chortag in St. Hedwig, an dem sich unsere Chöre beteiligen.
20.10.1985 Am heutigen Tag wird der neue Pfarrer Richard Rupprecht vom Dekan Paul Berger eingeführt. Am Tag darauf ist die kirchenrechtliche Übergabe der Pfarrei. Nach 23 Jahren Seelsorge verabschiedet sich der 75 jährige Schreiber dieser Chronik von seiner lieben Gemeinde und Pfarrkirche. Er sagt allen Mitbrüdern im priesterlichen Amt, die ihn auf diesem Weg begleiteten, und der ganzen Gemeinde herzlichen Dank für ihre Treue, für ihr Glaubenszeugnis. Von neuen Generationen wurde der christliche Glaube ergriffen und zu eigen gemacht. Diese Kirche, die seit 1851 steht, wird auch kommenden Geschlechtern heilige Heimat sein! Dank sei Gott! Harry Semrau, Pfarrer
20.10.1985 Pfarrer Richard Rupprecht, 46 Jahre, wird als neuer Pfarrer der Dreifaltigkeitsgemeinde eingeführt. Zuvor war er 5 Jahre Pfarrer der Gemeinde „Maria, Königin des Friedens“ in Berlin Biesdorf – Nord. Die Versetzung war für die dortige Gemeinde und den Pfarrer schmerzlich, da der Neuaufbau der Gemeinde und des neuen Gemeindezentrums mit Kirche, Gemeinde und Pfarrer sehr nahe zusammengebracht hatte. Entsprechend groß (weit über 100 Personen) war die Beteiligung der Biesdorfer an der Pfarreinführung in Brandenburg. Vorgenommen wurde die Einführung von Dekan Paul Berger, Premnitz. Den Dienst des neuen Gemeindepfarrers machte er in Anlehnung an den Familiennamen am Begriff „Knecht Rupprecht“ deutlich. Als Konzelebranten wirkten beim Einführungsgottesdienst mit: der Vorgänger Msgr. Semrau und Kaplan Friedrichowicz. Diakon Kießig assistierte. Am Nachmittag wurde mit der Gemeinde die Vesper gesungen und anschließend war ein Empfang im Pfarrsaal für die Mitbrüder, die Amtsbrüder aus der evangelischen Kirche, für den Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand, sowie für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde. Mit der Einführung des neuen Pfarrers wurde zugleich ein Gemeindeseelsorger abgezogen. Pfarrer Norbert Illmann, bislang Pfarrer der Lokalie Brandenburg- Nord wurde nach Wolgast versetzt und bekam keinen Nachfolger. Somit war es notwendig, den Gemeindeanteil Brandenburg – Nord wieder der Gesamtgemeinde zu integrieren. Pfarrgemeinderäte, Kirchenchöre, Jugendgruppen und Unterrichtsgruppen wurden zusammengelegt und dem Pfarrzentrum zugeordnet. Innerhalb eines Jahres war diese Zusammenlegung – mit einigen Schwierigkeiten – vollzogen. Der Vorgänger der Drefaltigkeitsgemeinde Msgr. Semrau, bezog als Ruhestandspriester die Wohnung in der Bergstr. und übernahm regelmäßige Gottesdienste im Marienkrankenhaus, vor allem die Konventmessen er Schwestern, sowie jeden Sonnabend die Beichtgelegenheit im Marienkrankenhaus. Dies erwies sich bald als große Hilfe bei der plötzlichen Konzentration der Kräfte.
13.10.1985Wiederholung der Aufführung der Missa solemnis von Reißiger in der Marienkirche zu Belzig.
20.11.1985 Zwei Schwestern des Marienkrankenhauses (Sr. Bernadett und Sr. Theresia) legen in Anwesenheit von Kardinal Meisner, vor der Provinzoberin Sr. Gilberta, die ewige und zwei Novizinnen (Sr. Luzia und Sr. Cornelia) die zeitliche Profess ab. Viele Angehörige und Gäste nahmen an diesem Festgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche teil.
1.12.1985 1. Adventssonntag. Reduzierung der Gottesdienste im Marienkrankenhaus von 2 auf 1 Gemeindegottesdienst und Veränderung der Gottesdienstzeiten: Pfarrkirche 7.30; 10.30; 19.00; Marienkrankenhaus: 7.00 u.9.00 Uhr Kollekte „Not in der Welt“ und Trödelmarkt zugunsten dieses Werkes mit einem Gesamtergebnis von 24.500,- M. 8.12. Weihbischof Weider spendet 34 Jugendlichen das hl. Sakrament der Firmung
17.12.1985 Neben dem jährlichen großen Rentnertag im Oktober wird mit heutigem Tag ein monatliches Rentnertreffen eingeführt. Beginn mit einer Andacht um 14.oo Uhr in der Kirche und anschließendes Beisammensein im Saal bei Kaffee und kleinem Programm. Der Teilnehmerkreis beläuft sich bald auf 25 – 30 Personen.
21.12.1985 Unter den 4 Kandidaten, die in St. Hedwig zu Diakonen geweiht werden, ist Bertram Tippelt aus St. Bernhard Brandenburg.
29.12.1985 Kaplan Drews, früher hier, jetzt Bln. – Weißensee, führt mit Kindern und Jugendlichen in der gefüllten Kirche ein Weihnachtsspiel („Auf der Suche nach dem Stern“) auf, das großen Anklang findet.
Chronik 1986 – nach oben
6.1.1986 Das Fest Erscheinung des Herrn wird auf Beschluss der Berliner Ordinarienkonferenz wieder direkt auf den 6. Januar gelegt. Nach dem Familiengottesdienst kommen die Frauen der Kirchenreinigung in der Pfarrwohnung zu einer Dankesfeier zusammen.
12.1.1986 Zum ersten Mal Treffen der vereinigten Chöre von Dreifaltigkeit und Nord in der Pfarrwohnung. Der Nord- Chor vermisst noch die alte Gemütlichkeit mit Pfr. Illmann, doch ist der Gewinn des nunmehr größeren Chores (über 30 Sängerinnen u. Sänger) offensichtlich.
31.1.1986 In der Nacht von Donnerstag zu Freitag stirbt plötzlich und unerwartet Pfr. Theobald Höhle, Pfarrer in St. Bernhard, im Marienkrankenhaus. Am Vorabend wurde er von Pfr. Rupprecht mit den hl. Sakramenten versehen. Pfr. Höhle stand im 76. Lebensjahr und kurz vor seinem Goldenen Priesterjubiläum (29. 6. ), das er noch mit seiner Gemeinde feiern wollte, um dann in den Ruhestand zu gehen. Gott hat es anders gewollt.
7.2.1986 Unter großer Beteiligung von Priestern und Gemeinde hält in St. Bernhard Weihbischof Wolfgang Weider das Requiem für Pfr. Höhle. Die Gedächtnisansprache hält Dekan Berger. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Neust. Friedhof. Pfr. Höhle erhält seine Grabstelle zusammen mit Pfr. Jochmann. St. Bernhard kann nicht wieder mit einem Priester besetzt werden. Der Pfarrer von Dreifaltigkeit wird nun auch noch Administrator von St. Bernhard. Es galt zunächst, zusammen mit Dekan Berger den Nachlass zu regeln und die Pastorale weiterzuführen. Glücklicherweise ist noch Pfr. Wenzel als zusätzlicher Priester im Dekanat (Premnitz) und übernimmt vorerst die Gottesdienste und sonstige seelsorglichen Verpflichtungen in St. Bernhard.
28.2.1986 Pfr. Wenzel beginnt mit den Fastenpredigten über die Feier des Osterfestes, die er in mehreren Gemeinden des Dekanates hält. Beteiligung in Dreifaltigkeit ist zufriedenstellend. Pfr. Rupprecht hält in der Fastenzeit Schriftkreise mit jeweils ca. l0 Teilnehmern. Daraus entwickelt sich ein regelmäßiger monatlicher Schriftkreis mit 10 – 15 Teilnehmern. Pfarrer getauft und gefirmt. Es war ein überzeugendes Erlebnis für die ganze Gemeinde.
30.03.1986 – In der Osternacht Erwachsenentaufe. Kathrin Prost wird vom Pfarrer getauft und gefirmt. Es war ein überzeugendes Erlebnis für die ganze Gemeinde.
13.4.1986 Kirchenvorstandswahl. 302 Wahlberechtigte geben ihre Stimme ab. Die Gemeinde dankt Herrn Felix Nowitzki, der 25 Jahre als Kirchenvorsteher mitgearbeitet hat und nunmehr aus dem Kirchenvorstand ausscheidet.
1. 5.1986 Im Rahmen einer feierlichen Maiandacht wird in der Mariennische eine spätgotische Marienfigur aus dem süddeutschen Raum aufgestellt. Sie stammt aus dem Nachlass des verstorbenen Prälaten Thiesen aus Regensburg. Prälat Georg Walf, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, hat diese Figur Kardinal Meisner für Brandenburg übergeben. Die Gemeinde hat diese Mariendarstellung dankbar angenommen. Sie dient der marianischen Frömmigkeit der Gemeinde und ist zugleich ein wertvolles kunsthistorisches Werk.
11. 5.1986 17 Kinder, darunter 6 Kinder aus Weseram und Päwesin, empfangen in einem Festgottesdienst zum ersten Mal die Heilige Kommunion. Am Montag Dankandacht und Kindernachmittag.
12. 5.1986 Ökumenischer Gottesdienst in unserer Kirche. Die Kirche ist gut besucht. Besonders beeindruckend der Jugendchor der freikirchlichen Gemeinde.
19. 5.1986 Dekanatstag in Lehnin unter dem Thema: Von der Wahrheit Zeugnis ablegen. Kardinal Meisner hält den Gottesdienst zusammen mit 6 Konzelebranten aus dem Dekanat. Am Nachmittag, zum Thema passend, das Spiel der Brandenburger Spielschar „Wehe dem, der lügt“ von Franz Grillparzer.
1. 6.1986 Die Fronleichnamsfeier wird wegen der Nässe unter den Bäumen auf einen Altar auf dem Krankenhaushof reduziert. Er ist zugleich Mess- und Stationsaltar. Trotz der ungünstigen Witterung gute Beteiligung. Das Gemeindefest am Nachmittag unter der Linde war ein voller Erfolg, nicht zuletzt dank der spontanen Ideen von Kaplan Friedrichowicz.
9. 7.1986 Der tschechische Jugendchor „JAS“ singt auf Einladung der freikirchlichen Gemeinde in unserer Kirche.
19. 7.1986 Chefarzt Dr. Schilf vom Marienkrankenhaus begeht mit seiner Frau in einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche das Fest der Silbernen Hochzeit.
21. 7.1986 In einer ökumenischen Feier begeht das Ehepaar Baumgart das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit.
3. 8.1986 Der Neupriester Clemens Woerl spendet den Primizsegen. Er weilt einen Monat zur Vertretung unseres Kaplans, der in Zinnowitz Dienst tut, in unserer Gemeinde. Besonders die Kinderwochen in Neustadt und Lehnin sind ihm anvertraut. Die RKW s in Lehnin sind überbesetzt.
1. 9.1986 Der Gemeinde werden neue Mitarbeiter vorgestellt und die Personalsituation wird erläutert. Fräulein Annegret Schumann aus Potsdam kommt als frisch ausgebildete Seelsorgehelferin in unsere Gemeinde. Frau Christiane Bluhm löst als Rendantin Herrn Cohnen ab, der viele Jahre sich um die Kirchensteuern gemüht hat und nun aus Alters- und Gesundheitsgründen diesen Dienst aufgibt. Seit 1. Juni schon ist Herr Eckhard Grunwald als Küster und Hausmeister tätig. Eine Haushälterin, Fräulein Monika Brillowski, ist angekündigt und beginnt am 1. 12. ihren Dienst. Damit hat Dreifaltigkeit seit dem Pfarrerwechsel wieder ein neues und gutes Arbeitsteam. Nach St. Bernhard zieht der Diakon Werner Kießig mit seiner Familie, um dort zusammen mit seiner Frau pastoral und verwaltungsmäßig tätig zu sein. Entsprechend der erneuerten Personalsituation wird folgendes Pastoralkonzept für den Raum Brandenburg begonnen. In der Pfarrei Brandenburg hat jeder der pastoralen Mitarbeiter einen Schwerpunkt: Alten-und Krankenpastoral: Diakon Kießig Erwachsenenpastoral und Gesamtleitung: Pfr. Rupprecht. Jugendseelsorge: Kaplan Kinderpastoral: Seelsorgehelferin. Unbeschadet der jeweiligen Verantwortlichkeit ist jeder bei jedem entsprechend den Notwendigkeiten und Anforderungen zur Mithilfe und zur Übernahme von Aufgaben bereit. Die Versorgung der Außengemeinden geschieht in der Weise, dass jeder der drei Geistlichen Bezugspersonen für eine der Außengemeinden ist; der Pfarrer für Lehnin- Jeserig, der Kaplan für Weseram, der Diakon für St. Bernhard. Pfr. Scholz von St. Elisabeth wird punktuell einbezogen, besonders in St. Bernhard.
23. 9.1986 Der Pfarrer beginnt einen Kurs „Glaubensinformation für Erwachsene“. Ziel des Kurses ist es, Interessierte aus dem nichtkatholischen Bereich mit Inhalten unseres Glaubens bekannt zu machen und möglicherweise einige der Kirche zuzuführen. Ca. l0 Personen nehmen relativ regelmäßig teil.
17.10.1986 Auf Anregung mehrerer Gemeindemitglieder und nach Beratung im PGR soll in der Gemeinde die Kolpingarbeit wieder belebt werden. Ein Informationsabend zu diesem Thema, getragen vom Seelsorgeamt, ist ein Reinfall (3 Teilnehmer). Jedoch sammeln sich danach die Interessierten, und es beginnen monatliche Treffen mit 20 – 30 Teilnehmern, geführt von einem vorläufigen „Familienrat“. Im September 87 soll die Kolpingfamilie neu gegründet werden.
19.10.1986 Noch einmal muss die Gottesdienstordnung konzentriert werden. Die Vorabendmesse, erst in St. Bernhard und dann im Marienkrankenhaus fällt ganz weg, die anderen Zeiten werden geringfügig verändert: Pfarrkirche: 7.30, 10.30 und 19.00; Marienkrankenhaus: 7.00 und l0.00 Uhr.
27.10.1986 Der Papst lädt ein zum Weltgebetstag um Frieden nach Assisi. Ein wirklich historischer Tag, an dem Vertreter aller großen Weltreligionen gemeinsam und doch jede in ihrer Art um den Frieden beten. In unserer Gemeinde sind zwischen 16.00 und 20.00 Uhr ständig Beter, auch aus den evangelischen Nachbargemeinden, zum stillen Gebet, zeitweise begleitet von meditativem Orgelspiel, versammelt.
8. 11.1986 Das Seelsorgeamt unter Leitung von Pfr. Kluck hält für Ehepaare des Dekanates einen Besinnungstag.
30. 11.1986 Die Kollekte für das Bischöfliche Werk „Not in der Welt“ hat einen Betrag von 32.000,- M eingebracht.
28. 12.1986 Wieder ein Weihnachtsspiel im Pfarrsaal mit dem Titel „An der Straße nach Bethlehem“, eingeübt von Frl. Schumann, die auf literarischem Gebiet besondere Begabung zeigt
Chronik 1987 – nach oben
7. 1.1987 Im Bischöflichen Ordinariat in Berlin findet eine Besprechung statt, die die Zukunft der Schwestern und der Gebäude der Pfarrei zum Inhalt hat. Teilnehmer: Provinzoberin Gilberta, Provinzvikarin Sr. Monika, Sr. Oberin Klara, Generalvikar Steinke, Caritasdirektor Janiszewski, Pfarrer Rupprecht und Herr Wowra. Veranlaßt wurde diese Besprechung durch eine Eingabe von Pfarrer Rupprecht, der sich gegen einen Neubau eines Altersheimes und Provinzhaus auf dem Gelände des Marienkrankenhauses aussprach, weil im Hinblick auf die Zukunft der Gemeinschaft eine Trennung vom Krankenhaus angebracht sei . Laut Protokoll wurde anvisiert, anstelle der Miethäuser Str. d. Jg. Pioniere 24/25 ein Ordenshaus zu errichten, verbunden mit einer Station für ambulante Altenpflege. Im Krankenhaus jedoch soll eine Klausur für ca. 5 Schwestern verbleiben, die das dort bestehende Altersheim weiterführen. Der Kirchenvorstand erklärt sich in einer anschließenden Sitzung mit Plänen in dieser Richtung einverstanden. In der nächsten Zeit sollten die Absprachen mit allen entsprechenden Stellen stattfinden. Für die Pfarrei soll in diesem Zusammenhang ein erneuertes Gemeindezentrum entstehen, um den Bedarf an geeigneten Räumen zu decken.
28. 2.1987 In der Zeit vom 28. 2. – 25. 3. Kur für vorschulpflichtige Kinder in Zinnowitz unter Leitung von Frl. Brillowski, Positives Echo auf dieses Unternehmen.
13. 3.1987 Erste Fastenpredigt. Thema der Predigten: Buße u. Bußsakrament
1. Biblische Besinnung: Diakon Kießig
2. Dogmatische Grundlegung: Kpl. Friedrichowicz
3. Vollzug des Bußsakramentes: Pfr. Rupprecht
Die Predigten wurden in fast allen Gemeinden des Dekanates gehalten. Auffallend viele Gemeindemitglieder gingen in der österlichen Zeit zum Bußsakrament. Vielleicht ein Zusammenhang mit den Predigten?
26. 3.1987 Straßensammlung für den kirchlichen Aufbau, wie jedes Jahr. Es finden sich immer weniger Sammler ! Grund zu einem Wort an die Gemeinde am darauffolgenden Sonntag. Dafür wieder große Gebefreudigkeit beim Fastenopfer: 16.000,- M
8. 5.1987 Ehepaar Nitschke feiert in der Pfarrkirche in einem festlichen Gottesdienst die Silberhochzeit. Am Nachmittag Zusammensein im Pfarrsaal.
9. 5.1987 Herr Joachim Klauss erhält in einem Gottesdienst in Berlin, Pappelallee, seine Beauftragung als Diakonatshelfer. Nunmehr zwei, die diesen Dienst ausüben.
10. 5.1987 15 Kinder gehen zum Ersten Heiligen Kommunion.
16. 5.1987 zum 2. Mal findet über das Wochenende im Saal des Marienkrankenhauses (ein Seminar für Brautleute statt, an dem 12 Paare aus dem Dekanat teilnehmen. Es soll jährlich stattfinden.
1. 6.1987 Im Rahmen der ökumenischen Woche ökumenischer Gottesdienst in St. Gotthard. Geringe Beteiligung, vor allem von evangelischer Seite. Am Donnerstag in St. Katharinen ein ökumenisches Treffen für Mitglieder der kirchlichen Räte und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Es war ein für alle Beteiligten wertvoller Gedankenaustausch.
8. 6.1987 Dekanatstag in Lehnin unter dem Motto „Zu lebendiger Hoffnung wiedergeboren“. Der Tag war zugleich Station für das Katholikentreffen in Dresden. Der Tag schloss mit der Kreuzfeier. Ein großes Kreuz, das durch die Dekanate zog und dann in Dresden mit den Kreuzen der anderen Jurisdiktionsbezirke in einer Kreuzvesper aufgerichtet wurde, war der Mittelpunkt der Kreuzfeier.
20. 6.1987 Zusammen mit der Belziger Kantorei unter Leitung von Thea Labes wirkt unser Chor mit bei der Aufführung des David – Oratoriums von Reißiger in der Marienkirche in Belzig. Großer Beifall zeugte davon, dass es ein gelungenes Unternehmen war. Für unseren Chor gehören die Werke von Reißiger wohl zu den anspruchvollsten kirchenmusikalischen Bemühungen. Überhaupt hat sich der Chor nach der Zusammenlegung mit Nord unter der Leitung von Martin Mitrenga in letzter Zeit profiliert. Freilich ist es immer schwer, Männer und Jugendliche für den Chorgesang zu gewinnen. Es ist vorwiegend das „Mittelalter“, das sich im Kirchenchor engagiert.
21. 6.1987 Fronleichnamsprozession auf dem Gelände des Krankenhauses. In diesem Jahr wieder voll entfaltet für alle Gemeinden der Stadt. Sehr gute Beteiligung. Am Nachmittag Gemeindefest unter der Linde für Jung und Alt. Im Mittelpunkt ein Katzenspiel, dargeboten von Kindern unter der Leitung von Frl. Schumann.
28. 6.1987 Primiz von Bertram Tippelt, der am Vortag in St. Hedwig geweiht wurde. Er stammt aus St. Bernhard, wollte aber gern in Dreifaltigkeit seine Primiz feiern, um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen. Es war ein großer Gottesdienst in guter Atmosphäre. Dr. März aus Erfurt hielt die Primizpredigt. 7 Priester konzelebrierten. Primiz-Essen im Ratskeller, Gemeindefest am Nachmittag in St. Bernhard. Zum Abschluss des Tages Vesper und Primizsegen. Bertram hat auf eigenen Wunsch sein Diakonat um ein Jahr verlängert und in Prenzlau als Diakon Dienst getan. Er brauchte dieses Jahr noch, um zur Ruhe zu kommen und die notwendige Disposition zur Priesterweihe zu erlangen. Prenzlau ist auch seine erste Kaplanstelle. In guter Atmosphäre verlief auch die „Primizvesper“ am Vorabend mit der Jugend aus Brandenburg und aus den Gemeinden, in denen er vorher als Praktikant und Diakon war. Möge er in seinem Dienst vielen zum Segen werden!
3. 7.1987 Im Rahmen einer Vesper wird Kaplan Friedrichowicz verabschiedet, der zum Rektor des Christian Schreiber – Hauses in Alt – Buchhorst ernannt worden ist. Nach der Vesper Begegnungsmöglichkeit auf dem Pfarrhof. Kaplan Friedrichowicz hat in seiner frohen und spontanen Art alle Generationen angesprochen, besonders jedoch die Jugend, für die er einfach „Spitze“ war. Möge er in AB der Jugend des Bistums zum Segen werden.
4. 7.1987 Man kann nicht jede Trauung in der Chronik festhalten. Jedoch die Trauung von Clemens Kießig mit Annett Galla war ein Ereignis an dem die Gemeinde, vor allem die jungen Leute, sehr großen Anteil nahmen. Sicher auch eine Anerkennung des Diakons und seiner Familie.
l0. – 12. 7.1987 Katholikentreffen in Dresden, ein Ereignis für die katholische Kirche in der DDR, das alle Erwartungen weit übertroffen hat. (l00.000 Teilnehmer am Abschlusstag) Auch seitens unserer Gemeinde rege Beteiligung. Am sogenannten kleinen Katholikentreffen am Sonnabend (Delegiertentreffen) mit l0 verschiedenen Themengruppen, nahmen l0 Personen aus unserer Gemeinde teil. Zum Abschlusstag mit dem Sonderzug fuhren 40 Personen mit; viele fuhren mit eigenem Wagen. Insgesamt waren gut l00 Teilnehmer aus Dreifaltigkeit in Dresden. Vielen bedeutete dieses Treffen echte Stärkung für ihr Christsein in der Diaspora.
1. 8.1987 Dreifaltigkeit hat wieder einen neuen Kaplan; der Neupriester Bernd Krause aus der Pfarrei Corpus Christi in Berlin. Einführung am Sonntag, d. 2. 8., Primizsegen nach allen Gottesdiensten. Seine ursprüngliche Ausbildung als Lehrer mit einem Jahr Praxis an der sozialistischen Schule wird ihm sicher helfen, Kinder und Jugendliche zu verstehen und zu führen.
17. 8.1987 Wieder 2 Wochen RKW in Lehnin. Gott sei Dank nehmen die Kinder gern an diesen Wochen teil. Dieses Mal sind es, zusammen mit einigen Kindern aus den Nachbarpfarreien des Dekanates, in jedem Durchgang 40 Kinder. Fortsetzung der Chronologie von Pfarrer Richard Rupprecht:
09.09.1987 Kardinal Meisner hält in der Pfarrkirche eine Festmesse anlässlich der Goldenen Ordensprofess von Sr. Odilo und der Silbernen Ordensprofess weiterer fünf Schwestern aus dem St. Marienkrankenhaus.
07.11.1987 Die ehemalige ökumenische Kreiskirchenband hat sich den Namen „Patchwork“ zugelegt. Der Name spricht für den Inhalt. Sie will ein sehr buntes Programm anbieten, mit Nähe zu christlichen Themen. Dies kommt auch beim Konzert am 07.11. in der Dreifaltigkeitskirche zum Ausdruck. Die meisten Mitglieder der Band gehören der Dreifaltigkeitsgemeinde an: Christoph Kießig, Clemens Kießig, später auch Claudius Kießig, Frank Menzel, Raimund Menzel, Jürgen Holz (der später von Clemens Müller abgelöst wird). Andreas Schalinski gehört zur ev. Kirche, desgleichen Bettina Gall als Sängerin, die später konvertiert. Die Band gewinnt zunehmend an Profil und ist viel unterwegs in Kirchengemeinden beider Konfessionen und bei großen kirchlichen Ereignissen, z.B. Katholikentage und Ev. Kirchentage. Die kirchliche Nähe behält Patchwork in all den Jahren überzeugend bei.
14.11.1987 Die hl. Messe wird gefeiert anlässlich der Goldene Hochzeit der Eheleute Alma und Felix Nowitzki. Beide haben für die Gemeinde große Verdienste: Alma Nowitzki als engagierte Förderin des Werkes für geistliche Berufe und Felix Nowitzki als Mitglied des Kirchenvostandes, der nicht nur bei Sitzungen zur Verfügung steht.
22.11.1987 Die Delegierten beim Katholikentreffen kommen zu einer Auswertung des Katholikentreffens zusammen. Das Treffen hat einen großen Nachhall bei den katholischen Christen in der DDR erfahren, was auch in der Gemeinde spürbar war. Ein neues Selbstbewusstsein der katholischen Kirche war spürbar.
06.12.1987 27 Jugendliche empfangen durch Weihbischf Wolfgang Weider das hl. Sakrament der Firmung.
29.11.1987 Die Kollekte für das Bischöfliche Werk „Not in der Welt“ erbrachte einen Betrag von 29.000,- Mark. Ein erneuter Beweis der großen Spendenbereitschaft der Gemeinde.
28.12.1987 Das Vivaldiorchester gibt ein weihnachtliches Konzert und erntet dankbaren Applaus. Junge Erwachsene aus der Gemeinde (Claudia Nitschke, Dorothea und Barbara Strobach, Cordula Bluhm, Andreas Lang, Anne Mitrenga) und weitere Jugendliche (Angela Malepse) gehören dazu und begleiten viele kirchliche Ereignisse, vor allem die Christmesse am Weihnachtsfest, mit ihrer großartigen Instrumentalmusik. Kurze Zeit nach der Wende fiel die Gruppe auseinander, da alle ihre je eigenen Wege gehen mussten.
Chronik 1988 – nach oben
17.02.1988 Harry Karcz aus der Gemeinde St. Mauritius, Berlin, beginnt nach Abschluss des Theologiestudiums in Erfurt sein katechetisches Praktikum in der Gemeinde.
08.05.1988 Erstkommunion für 16 Kinder der Gemeinde.
27.05.1988 Prof. Wilhelm von Eiff, emeritierter Direktor der Universitätsklinik in Bonn, hält einen Vortrag zum Thema „Aids und Sexualität – ethische Probleme“. Immer wieder kommt der hochkarätige Professor nach Brandenburg, um zu wichtigen ethischen Themen zu sprechen. Er ist u.a. Berater der Bischofskonferenz in sexualethischen Fragen. Es entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Pfarrer Rupprecht und dem Professor.
18./19.06.1988 In Zusammenhang mit der Ökumenischen Versammlung in Dresden zu den Themen „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ findet ein ökumenisches Wochenende statt. Höhepunkt ist der ökumenische Nachmittag am Sonntag, d. 19.06. auf dem Burghof. Etwa 300 Christen aus der Stadt nehmen an der Veranstaltung teil, die in einen ökumenischen Abschlussgottesdienst einmündet. Die politische Öffentlichkeit verfolgt mit Argwohn die Beschäftigung mit dieser Thematik, weil sie darin eine Kritik ihrer Politik erkennt, die sie nicht zulassen möchte.
06.08.1988 Pater Gregor Smelz von der Gemeinschaft der Heiligen Familie begeht in Lehnin sein Goldenes Priesterjubiläum. Er ist von Alter und Krankheit gezeichnet, kann aber die Hl. Messe mit Unterstützung noch feiern und begeht das Fest mit Freude und unter guter Anteilnahme der Lehniner Gemeinde und seiner Ordensbrüder aus Düren.
07.08.1988 Der Pfarrer dankt allen Gemeindemitgliedern, die in den vergangenen 14 Tagen an der Renovierung der Kirche beteiligt waren. Unter der Leitung des Hausmeisters, Herrn Grunwald, wurde die Pfarrkirche gereinigt und gemalert.
01.10.1988 Der Kirchenvorstand hat nach reiflichen Vorüberlegungen beschlossen, ein neues Gemeindehaus zu bauen. Manfred Thon zeichnet verantwortlich als Architekt. Die Gemeinde hat den Ehrgeiz, das Haus so weit als möglich, in Eigenleistung zu erstellen. Der vorhandene Pfarrsaal soll zur Hofseite und in Richtung Kirche in zwei Etagen angebaut werden. Zwei Unterrichtsräume, zwei Gruppenräume, ein großzügiges Foyer und ordentliche Sanitärräume sollen entstehen. Um dies ermöglichen zu können, muss das alte Querhaus auf dem Hof, die alte Garage und der Eingangspavillon zum Saal weichen. Regelmäßige Arbeitseinsätze sollen das Werk vorantreiben. Diese Einsätze waren nicht nur dem Bau dienlich, sondern auch der Zusammengehörigkeit in der Gemeinde. Im allgemeinen wurde der Aufruf zur Mitarbeit gut befolgt, wenngleich es im Laufe der Zeit auch manche Müdigkeitserscheinungen gab.
22.10.1988 Der Altentag wird wie jedes Jahr mit großer Beteiligung begangen.
11.11.1988 Pfarrer Semrau hält als Zeitzeuge im Rahmen der laufenden Friedensdekade einen Vortrag zum Thema „Kirche und Juden im 3. Reich“.
24.11.1988 Die Videofilme „Wunder des Lebens“ und „Der stumme Schrei“ werden unter dem Thema Schutz des ungeborenen Lebens im Pfarrsaal gezeigt und lösen Betroffenheit und ein ernsthaftes Gespräch aus.
27.11.1988 Die Adventskollekte für das Bischöfliche Werk „Not in der Welt“ ergab einen Betrag von 21.600,- DM.
02.12.1988 Der Dienst der Kantoren und Lektoren wird neu und verbindlich geordnet. Entsprechend den liturgischen Richtlinien soll bei jedem Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen ein Kantor, ein Lektor und ein Kommunionhelfer mitwirken. Diese Vielfalt in der Liturgie bindet engagierte Leute und fördert die Liturgie.
28.12.1988 Das Vivaldi-Orchester veranstaltet ein schönes Konzert und stellt die Summe von 504,-M, die bei der Türkollekte zusammenkam, für den Aufbau des Gemeindehauses zur Verfügung. 05.01.89 Der Diakon Harry Karcz beginnt sein Diakonat in der Gemeinde und bleibt bis April des Jahres.
Chronik 1989 – nach oben
13.01.1989 Nach einem schweren Krebsleiden verstarb im Stadtkrankenhaus die Leiterin des Kindergartens Ingetraud Kletschkowski im Alter von 50 Jahren. Sie war eine gute Kindergärtnerin, an der die Kinder sehr hingen. Als Leiterin hatte sie mit den Mitarbeiterinnen oft schwerwiegende Probleme, so dass sie unter Pfr. Semrau zwischenzeitlich den Dienst quittierte, dann aber wieder einstieg, da sie andere berufliche Chancen nicht hatte. Trotz mancher Querelen war der Kindergarten unter ihrer Leitung ein Segen für die Gemeinde.
16.04.1989 Die Zählung der Gottesdienstbesucher ergibt 610 Personen.
09.05.1989 Diakon Werner Kießig und Ehefrau Regina begehen im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes ihre Silberhochzeit.
15.05.1989 Unter dem Thema „Uns ist die Erde anvertraut“ findet in Lehnin der Dekanatstag der Dekanate Brandenburg und Potsdam statt.
22.05.1989 Die neuen Diakonatshelfer Herrmann Zimmermann, Helmut Kanthack und Martin Mitrenga werden als Diakonats- und Kommunionhelfer eingeführt.
28.06.1989 Pfarrer Richard Rupprecht begeht mit der Gemeinde und seinen Angehörigen und Freunden das Silberne Priesterjubiläum. Um 16.30 Uhr war der Festgottesdienst. Die Predigt hielt sein Freund, Pfr. Herbert Schmucker, Studentenpfarrer in Tübingen. Obwohl es ein Werktag –Mittwoch – war, war die Kirche überfüllt. Herzliche Gratulationen vor dem Schlusssegen. Die Mitbrüder aus dem Dekanat überreichten dem Pfarrer ein Fahrrad. Nach der Jubiläumsmesse kamen viele Angehörige und Gäste zur Begegnung im Pfarrsaal zusammen. Vom reichlichen Buffet blieb kein Brötchen übrig. Ein großartiges, motivierendes Fest!
05.07.1989 Während der Sommerferien findet an jedem Mittwoch ein Kindertag statt. Kinder, die nicht verreist sind, treffen sich um 9 Uhr zur Kindermesse in der Kirche und anschließend zum Frühstück im Pfarrsaal. Danach ist Spiel, Wandern, Baden oder sonst etwas Unterhaltendes angesagt. Inhaltlich sind die Kindertage an den Religiösen Kinderwochen (RKW) orientiert. Die Teilnehmerzahl beläuft sich jeden Mittwoch auf 15 – 30 Kinder, dazu die Helfer. Nachdem die RKW in drei Altersgruppen in Lehnin eingeführt waren, wurde der wöchentliche Kindertag fallengelassen.
16.07.1989 Während der Sonntag-Abendmesse betritt Pfr. Norbert Kaiser aus Kaiserslautern zusammen mit Herrn Franz Giebel sowie einer Ordensschwester und einer Gemeindereferentin die Kirche. Pfr. Rupprecht unterbricht die Predigt, um die Gäste herzlich zu begrüßen und Pfr. Kaiser richtet ein herzliches Wort an die versammelte Gottesdienstgemeinde. Nach dem Gottesdienst entwickelt sich auf dem Pfarrhof ein herzliches Gespräch mit den Gästen. Am darauffolgenden Montag, d. 17.07.89, ist eine Begegnung des PGR und des KV mit den Gästen. Dieser Besuch ist der Auftakt zu einer intensiven Gemeindepartnerschaft zwischen St. Martin in Kaiserslautern und Hl. Dreifaltigkeit in Brandenburg. Es war in den achtziger Jahren üblich, dass Städtepartnerschaften zwischen Städten aus der DDR und der BRD geschlossen wurden, so zwischen der Stadt Brandenburg und Kaiserslautern. Staatliche Absicht war wohl, eine gewisse wirtschaftliche Hilfestellung zu erfahren, da es um die Volkswirtschaft in der DDR schlecht bestellt war. An einem intensiveren Kontakt zwischen den Menschen aus Ost und West war den Behörden nicht gelegen. So fand die „Partnerschaft“ mehr auf der Ebene der Funktionäre und Repräsentanten statt. Es war nun die Idee von Pfr. Kaiser, die Gelegenheit der Städtepartnerschaft wahrzunehmen, um auch auf kirchlicher Ebene eine Partnerschaft zu initiieren. Er wandte sich an den Generalvikar in Berlin, und dieser wiederum sandte das entsprechende Schreiben an Pfr. Rupprecht. Auf einer PGR-Sitzung entschloss sich die Gemeinde, auf dieses Angebot von St. Martin einzugehen. Auf der Sitzung mit dem PGR und KV am 17.07. wurde überlegt, wie die Partnerschaft realisiert werden könne. Dabei kamen folgende Ideen zusammen: Wechselseitige schriftliche Information über wichtige Ereignisse aus dem Gemeindeleben (Besuche waren ja noch nicht möglich), Gebet füreinander, Austausch von Adressen zur persönlichen Kontaktaufnehme. Pfr. Kaiser nahm viele Adressen mit. In St. Martin wurden diese in der Kirche ausgehängt und von interessierten Gemeindemitgliedern mitgenommen. Aus den anfänglichen Briefkontakten entwickelten sich nach der Wende z.T. recht intensive Besuchskontakte. Die Partnerschaft war von Anfang an sehr herzlich und persönlich.
21.07.1989 Der Domchor von St. Hedwig unter der Leitung von Domkapellmeister Michael Witt singt im Rahmen eines Chorausfluges nach Brandenburg in der Dreifaltigkeitskirche. Die Mitglieder des Chores übernachten alle in der Gemeinde, ein Beweis überzeugender Gastfreundschaft.
13.08.1989 Eine neue Gottesdienstordnung für die Sonntage wird mit Wirkung vom 1. September 89 bekanntgegeben: 7.30 Uhr Frühmesse im St. Marienkrankenhaus, 9.00 Uhr und 10.30 Uhr Hl. Messe in Dreifaltigkeit. In St. Elisabeth entfällt die Frühmesse, so dass der Pfarrer von St. Elisabeth St. Bernhard um 8.30 Uhr und St. Elisabeth um 10 Uhr wahrnehmen kann.
13.08.1989 Der Pfarrer erlässt einen Aufruf zur Mitarbeit beim Bau des neuen Gemeindehauses. Darin heißt es: „Wir bitten recht herzlich und dringend, dass recht viele Männer, Frauen und Jugendliche sich beteiligen. Da der Bau voraussichtlich zwei Jahre dauern wird, ist es notwendig, dass wir unsere Kräfte langfristig einteilen. Wenn jeder, der bereit ist mitzuarbeiten, sich 1 Mal im Monat in die Liste einträgt, dürfte bei zahlenmäßig breiter Beteiligung die Beanspruchung zumutbar sein und ein Durchhalten gewährleistet sein.“ Dieser Aufruf wurde weitgehend befolgt, freilich von einigen sehr intensiv, von anderen mittelmäßig oder selten und von vielen gar nicht. Insgesamt wurden etwa 6000 Arbeitsstunden geleistet.
09.09.1989 Nachdem der bisherige Bischof des Bistums Berlin, Kardinal Joachim Meisner, gegen alle Proteste aus Köln und einer großen kirchlichen und profanen Öffentlichkeit von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Köln ernannt worden war, wird der bisherige Generalvikar des Kommissariats Erfurt, Georg Sterzinsky, zum Bischof von Berlin geweiht, für Berlin eine gute Besetzung, wie sich im Laufe der Jahre herausstellen sollte.
17.09.1989 In den Vermeldungen steht: „Im Oktober beginnt ein neuer Kurs Glaubensinformation für Erwachsene. Der Kurs ist gedacht für Jugendliche und Erwachsene, die nicht unserer Kirche angehören, aber den katholischen Glauben kennenlernen möchten“. Dieser Kurs sollte im Laufe der Jahre zu einer fast ständigen Einrichtung werden und führte zur Taufe oder zur Konversion von einigen Jugendlichen und Erwachsenen. Für andere war es zumindest eine wertvolle Information.
10.10.1989 Das politische Leben in der DDR ist krisengeschüttelt. Die Wirtschaft nähert sich dem Bankrott. Viele Bürger haben Ausreiseanträge gestellt. Sie wollen einfach raus, wirtschaftlichem Niedergang und gesellschaftlichen Zwängen entgehen. Manche schaffen den Exodus über die CSSR oder Ungarn, einige über den Rechtsanwalt Vogel. Seit die Sowjetunion unter Gorbatschow die Perestroika und Glasnost ausgerufen hat und praktiziert, ist die Lage im Ostblock instabil geworden. Die Unzufriedenheit macht sich Luft in Demonstrationen. Besonders Leipzig ist Vorreiter. Die Montagsdemonstrationen, ausgehend von der Nikolaikirche, sind zum Inbegriff der Wende geworden. In der Dreifaltigkeitsgemeinde beginnen die Wendeereignisse am 10.10.89 mit einem Gemeindeabend im Pfarrsaal, an dem ca. 100 Personen teilnehmen. Vorbereitet ist der Abend von einer Arbeitsgruppe der Gemeinde unter Leitung des Pfarrers. Norbert Zimny moderiert den Abend. In Gruppengesprächen werden Sorgen, Ängste, Hoffnungen und Erwartungen artikuliert. Der Gesprächsabend findet seine Fortsetzung am 17.10. Hier entsteht die Anregung, auch in Brandenburg auf ökumenischer Ebene Gebete und Demonstrationen zu initiieren.
15.10.1989 Die durch den Tod von Frau Ingetraud Kletschkowski vakante Stelle der Leiterin des Kindergartens wird durch Frau Monika Neugebauer aus Berlin, zuletzt tätig als Leiterin des Potsdamer katholischen Kindergartens, neu besetzt. Sie ist Kandidatin der Schwesterngemeinschaft.
25.10.1989 Im Dom findet zum ersten Mal das Gebet für unser Land statt. Eine Arbeitsgruppe von Gemeindemitgliedern der Domgemeinde und der Dreifaltigkeitsgemeinde unter der Leitung von Kpl. Bernd Krause und der Pastorin Cornelia Radecke hat dieses Gebet vorbereitet und zeichnet auch in der Folgezeit dafür verantwortlich. Am Anfang des Gebetes stehen Zeugenberichte über Demonstrationen, Eingriffe der Staatsgewalt, „Zuführungen“ usw., die große Betroffenheit auslösen. Danach werden von der Gruppe vorbereitete Bitten vorgetragen mit dem anschließenden Ruf „Kyrie, eleison“. Bitten aus der Gemeinde werden auf Zetteln nach vorn gebracht und ebenfalls vorgetragen. Schrifttext und Gesang und Orgelspiel umrahmen das „Gebet für unser Land“. Zum nächsten Gebet wird in 14 Tagen in der Dreifaltigkeitskirche eingeladen.
08.11.1989 Das Gebet für unser Land wird in der Dreifaltigkeitskirche gehalten. Die Kirche ist überfüllt, und auch auf dem Pfarrhof sind noch Leute, Christen und Nichtchristen. Am Ende des Gebetes lädt Norbert Zimny ein, sich an der ersten Demonstration in unserer Stadt zu beteiligen. Kerzen werden verteilt und entzündet. Verhaltensmaßregeln – ohne Gewalt – werden gegeben, um möglicherweise bereitstehende Einheiten von Polizei und Kampfgruppen nicht zum Eingreifen – wie in Berlin und andernorts geschehen – zu provozieren. Die Demonstration geht über die Brüderstraße, Steinstraße, Hauptstraße zur St. Gotthardtkirche, wo an diesem Abend ein Informationsabend der neuen Partei „Neues Forum“ stattfindet. Unterwegs schließen sich noch Leute an. Es gibt keine Zwischenfälle. Ab jetzt findet das „Gebet für unser Land“ wöchentlich statt, verbunden mit einer Demonstration zu einem öffentlichen Punkt der Stadt, z.B. Stadtverwaltung, Polizei o.ä., wo eine Rede gehalten wird und anschließend alle auseinandergehen. Die Vorbereitungsgruppe für das Gebet rief auch zum Runden Tisch zusammen, der bis zu den ersten freien Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung regelmäßig in der Bücherei der Dreifaltigkeitsgemeinde tagte. „Runde Tische“ entstanden im ganzen Land auf allen politischen Ebenen: Land, Bezirke, Städte und Gemeinden. Vertreter aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen kamen zusammen, um die noch bestehenden Regierungen und Verwaltungen zu kontrollieren, begleiten und zu Maßnahmen anzuregen. Organisiert und moderiert wurden die Runden Tische zumeist von Vertretern der Kirchen, so auch in Brandenburg. Kpl. Bernd Krause und Pastorin Cornelia Radecke moderierten den Brandenburger Runden Tisch. Als Vertreter der Dreifaltigkeitsgemeinde mischte Norbert Zimny engagiert mit. In dieser Zeit ging der Noch-Bürgermeister Mühlig im Pfarrhaus ein und aus.
14.11.1989 Da wegen der Bauarbeiten am neuen Gemeindehaus der alte Pfarrsaal nicht benutzt werden kann, findet ein Gemeindeabend mit Vertretern der Stadtverordnetenversammlung und der Stadtverwaltung im Jugendklubhaus Philipp Müller statt. Anliegen des Abends ist es, mit Vertretern der Stadt zu diskutieren. Vorbereitet und moderiert wird der Abend von Frau Monika Kanthack, Herrn Dr.Peter Strobach und Pfr. Rupprecht. Die Diskussion wurde von allen Beteiligten als engagiert, aber fair eingestuft. Sie steht in einer Reihe mit mehreren öffentlichen Diskussionen in jenen Tagen, wo die politischen Vertreter der Öffentlichkeit sich – zu spät – dem Gespräch mit der Bevölkerung stellten, um möglicherweise Reformen einzuleiten und politisch zu überleben. Aber der Druck im ganzen Land war inzwischen so stark geworden, dass die Tage der sozialistischen Staatsmacht und Diktatur offensichtlich gezählt waren. Friedensgebete, Demonstrationen und Diskussionen im ganzen Land! In Brandenburg fanden u.a. öffentliche Diskussionen in der Stahlhalle und am 12.11. unter Beteiligung von ca. 12000 Teilnehmern auf dem Neust. Markt statt, wo u.a. auch Kaplan Bernd Krause das Wort ergriff.
19.11.1989 Nachdem am 09.11.89 wie durch ein Wunder die Mauer gefallen war, stand Begegnungen zwischen Ost und West nichts Unüberwindliches mehr entgegen. So nutzt Pfr. Rupprecht die Gelegenheit zu einem ersten Partnerschaftsbesuch in St. Martin in Kaiserslautern. Die Aufnahme im Pfarrhaus und in der Gemeinde ist überaus herzlich. Er hält die Predigt in den Gottesdiensten und spricht über die Wendeereignisse mit ihren Leiden und Hoffnungen. Die Predigt wird mit viel Applaus quittiert. Nach dem Hauptgottesdienst findet eine Begegnung im Edith-Stein-Haus statt mit vielen engagierten Gesprächen mit Leuten aus Kaiserslautern. Mit Pfr. Kaiser und Vertretern des PGR werden Wege der künftigen Partnerschaft überlegt.
03.12.1989 Als Zeichen der Hoffnung für unser Land wird an diesem Sonntag eine Menschenkette durch das ganze Land gebildet. Viele aus der Gemeinde reihen sich in diese Kette ein.
10.12.1989 28 Jugendliche und 6 Erwachsene empfangen durch Weihbischof Wolfgang Weider in der Dreifaltigkeitskirche das Hl. Sakrament der Firmung.
17.12.1989 Die Sammlung für das Bischöfliche Werk Not in der Welt erbrachte einen Betrag von 25.000,- Mark, ein erneuter Beweis für die Spendenfreudigkeit der Gemeinde, wenn es um wesentliche Dinge geht.
Chronik 1990 – nach oben
14.01.1990 Der Caritasverband errichtet in der Bergstraße Ehe-, Familien,- und Lebensberatungsstelle ein, wahrgenommen durch Dr. Ullrich Wagner. Der Zuspruch erwies sich als sehr gering, so dass mit dem Weggang von Dr. Wagner aus Brandenburg diese Stelle nach relativ kurzer Zeit wieder aufgelöst wurde.
09.-11.03.1990 Die kirchliche Arbeitsakademie Leipzig „Romano Guardini“ veranstaltet in der Gemeinde ein Seminar zu Grundpositionen der katholischen Soziallehre. Etwa 30 Personen aus der Gemeinde und aus dem Dekanat nehmen teil. Es geht um die Sozialprinzipien Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Das Interesse war recht engagiert, da jetzt die Zeit gekommen war, sich selbst in die gesellschaftlichen Vorgänge nach jahrzehntelanger Abstinenz einzubringen. Das Seminar sollte ein Beitrag sein, sich geistiges Rüstzeug anzueignen, um sich in die Politik mit einzumischen. Eine Fortsetzung dieses Seminars folgte 27./28.10. unter der Thematik „Gestaltung der Welt aus christlicher Verantwortung – Impulse für soziales und politisches Engagement.“
18.03.1990 In der noch bestehenden DDR finden die ersten Freien Wahlen zur Volkskammer und die Kommunalwahlen statt. Die Bischöfe haben einen Wahlaufruf in allen Gemeinden verlesen lassen. Unter der Überschrift „Wahlprüfsteine“ werden Zeitungen ausgelegt als Entscheidungshilfe für die Wahl. Zur Wahl stehen die neue SPD, die erneuerte CDU, die PDS als Nachfolgepartei der SED, die erneuerte FDP, die neuen Parteien DA (Demokratischer Aufbruch), Neues Forum, DSU, Bündnis 90 und andere. Die „Allianz für Deutschland“ (CDU, DSU und DA) ging als stärkste Kraft aus dieser Wahl hervor. Die neuen Parteien, die wesentlich Motoren der Wende waren, spielten im Wahlergebnis kaum eine Rolle. Es ging nun um pragmatische Politik, und da orientierte sich die Wählerschaft bereits an westlichen Leitbildern. Helmut Kohl, dem Kanzler der Wende, traute man am ehesten eine möglichst schnelle Integration der DDR in die Bundesrepublik zu, verbunden mit einem entsprechenden wirtschaftlichen Aufschwung. In der gesamten DDR stiegen viele Katholiken in die Politik ein, so dass von evangelischer Seite mit einem gewissen Argwohn die Bemerkung ausging: Die evangelische Kirche hat die Revolution gemacht und die katholische Kirche besetzt die Posten. Seitens der evangelischen Kirche stiegen viele Pastoren aus dem kirchlichen Dienst aus und in die Politik ein. Nachdem nun durch die ersten freien Wahlen auf allen Ebenen demokratisch gewählte Gremien entstanden waren, lösten sich überall, auch in Brandenburg, die Runden Tische auf, und die Politik etablierte sich bald auf neue Weise.
06.05.90 In Brandenburg findet die erste freie Wahl zur Stadtverordnetenversammlung statt. Auch einige Gemeindemitglieder stellten sich zur Wahl. Die Pfarrgemeinde wurde aufgefordert, sich verantwortlich an der Wahl zu beteiligen. Als stärkste Kraft ging die SPD aus der Wahl hervor, gefolgt von der CDU und der PDS. In der STVVS waren, gemessen an der Katholikenzahl in der Stadt, überproportional viele (10%) katholische Gemeindemitglieder vertreten, zumeist in der CDU. Es war die Chance, sich nunmehr einzumischen. Erster Oberbürgermeister der Stadt wurde Dr. Helmut Schliesing, der bereits am Runden Tisch teilgenommen hatte.
13.05.1990 Eine kleine Schar, neun Kinder gehen in der Dreifaltigkeitskirche zur Erstkommunion.
21.05.1990 In der St. Gotthardtkirche findet ein Ökumenischer Gottesdienst zum Beginn der Arbeit der Brandenburger Stadtverordnetenversammlung statt, der ein gutes Echo hatte. Die Kirchen haben die Wende wesentlich mit auf den Weg gebracht, so sollte auch der Start der STVVS diesen Auftakt erfahren.
23.-27.05.1990 In Westberlin findet der 90. Deutsche Katholikentag statt. Viele aus der Gemeinde nehmen die Gelegenheit wahr, zum ersten Mal nach 1958 an einem Katholikentag teilzunehmen. So stand denn auch der Katholikentag im Zeichen der gesamtdeutschen Begegnung der Katholiken. Eine gewisse Euphorie gehörte zum Stimmungsbild dieser Tage. Es fiel auf, dass die Ostdeutschen besonders zahlreich an den vielen Gesprächsforen teilnahmen. Für Bischof Georg Sterzinsky und das Bistum Berlin war die Organisation und die Mitgestaltung des Katholikentages eine besondere Herausforderung.
04.06.1990 Wegen Bauarbeiten in Lehnin findet der Dekanatstag der Dekanate Brandenburg und Potsdam in der Stadt Brandenburg statt. Der Gottesdienst im Dom ist ein besonderes Erlebnis. Wegen des schlechten Wetters musste, was den übrigen Verlauf des Tages betraf, viel improvisiert werden. Potsdam beteiligte sich nur spärlich an diesem Tag.
14.-17.06.1990 Dieses Wochenende steht im Zeichen der ersten großen Begegnung mit der Partnergemeinde St. Martin, Kaiserslautern. Der Kirchenchor mit Angehörigen, insgesamt ca. 50 Personen, ist in der Gemeinde zu Besuch. Untergebracht werden die Gäste in Privatquartieren, um einen möglichst intensiven persönlichen Kontakt zu ermöglichen. Dabei werden schon bestehende Briefpartnerschaften gefestigt. Schon die Ankunft ist so herzlich, als begegneten sich alte und gute Bekannte. Folgendes Programm prägte die Tage der Begegnung: Am Freitag um 19.30 Uhr ein Chor und Orgelkonzert in der Dreifaltigkeitskirche. Am Samstag Nachmittag anstelle des sonstigen Gemeindefestes Unter der Linde, das wegen Bauarbeiten am neuen Gemeindehaus sowieso ausfallen musste, ein Gemeindefest auf dem Gelände des St. Marienkrankenhauses. Am Sonntag Vormittag dann die gemeinsame Fronleichnamsprozession auf dem Gelände des St. Marienkrankenhauses. Diese erste große Begegnung nach der Wende war geprägt von intensiven Gesprächen, wohl die bedeutsamste Frucht der Partnerschaft, der Beginn eines langen Prozesses des Verstehens und der Aufarbeitung einer jahrzehntelangen Trennung unseres Volkes.
24.06.1990 Wieder Besuch in der Gemeinde. Der Freundeskreis ehemaliger Brandenburger trifft sich zum ersten Mal in Brandenburg. Es sind ca. 60 Personen mit Prälat Stanislaus Szydzik an der Spitze, der während des Krieges Kaplan in der Dreifaltigkeitsgemeinde war und eine intensive Jugendarbeit leitete. In diesem Freundeskreis treffen sich ehemalige Jugendliche aus dieser Zeit, die längst aus Brandenburg weggezogen sind, aber sich nach wie vor durch diese gemeinsame Vergangenheit verbunden fühlen. Durch den Fall der Mauer konnte das Treffen nun in Brandenburg selbst stattfinden, und einige Hiergebliebene stießen zu der Gemeinschaft dazu. Um 10.30 Uhr zelebriert Prälat Szydzik die Hl. Messe in Konzelebration mit aus Brandenburg stammenden Priestern, anschließend ist Mittagspicknick in St. Bernhard und um 18 Uhr die traditionelle Komplet in der Dreifaltigkeitskirche. Zu bewundern die Prägung dieses Kreises über Jahrzehnte durch die intensive kirchliche Jugendarbeit in einer schweren Zeit.
01.07.1990 Als Vorbote der deutschen Wiedervereinigung tritt bereits die Währungsunion ein. Das private Vermögen bis 4000,- Mark wird zu 100 %, das weitere zu 50 % in DM umgetauscht. Es war für alle eine große Freude, nunmehr an einer stabilen Währung Anteil zu haben, was auch ein Ziel des Umbruchs war. Anderseits gab es im Umgang mit der DM noch große Unsicherheit. „Westgeld“ war bislang immer was Besonderes, aufgehoben für den gehobenen Bedarf, den man sich im „Intershop“ leistete. Nun sollte man „Westgeld“ für die banalen Dinge des Alltags ausgeben?
31.08.1990 Im Rahmen des Familiengottesdienstes werden die Seelsorgehelferin Annegret Schumann und Kaplan Bernd Krause verabschiedet. Annegret Schumann war besonders durch ihre persönliche Zuwendung zu den – vor allem jungen -Leuten beliebt. Dennoch sah sie auf Zukunft nicht in der Pastoral ihre Aufgabe, sondern nahm die nunmehr gegebene Gelegenheit zum Studium profaner Disziplinen wahr, bewahrte aber über lange Zeit eine gute Verbindung zur Gemeinde. Kaplan Krause hatte besonders die Wendeereignisse in der Stadt durch seinen Einsatz mitgeprägt, z.B. durch die Gestaltung der Friedensgebete und die Moderation des Runden Tisches. In guter Erinnerung blieb die Christmesse 1989, in der die Krippe vor die geöffnete Mauer vor dem Altar gestellt wurde und das Weihnachtsgeheimnis in diesem Zeichen in einer Dialogpredigt zwischen Pfarrer und Kaplan interpretiert wurde. Als Nachfolger/in wird einen Sonntag später Neupriester Torsten Daum und die Seelsorgehelferin Christina Brath begrüßt.
14.09.1990 Mit den Bauarbeitern und den freiwilligen Helfern und Helferinnen aus der Gemeinde wird das Richtfest unseres Gemeindehauses gefeiert.
29.09.1990 In der Kapelle des Altersheimes in Plaue feiert Pfr. Rudolf Metzen sein Goldenes Priesterjubiläum. Pfr. Rupprecht hält die Predigt. Viele, die sich ihm verbunden fühlten, nahmen an dieser Feier teil.
02./03.10.1990 Aus Anlass des Tages der deutschen Einheit, der in diesem Jahr durch die Wiedervereinigung Deutschlands eine besondere Bedeutung hat, findet am Vorabend in der Dreifaltigkeitskirche um 18 Uhr ein Ökumenisches Friedensgebet und am Tag selbst eine Dankmesse statt. Die Zustimmung zu diesem Tun ist insbesondere bei den evangelischen Christen nicht allgemein, da sich bereits einige Probleme der Vereinigung abzeichnen und sich Klage breitmacht, dass nicht ein dritter Weg – frei, aber irgendwie sozialistisch – verwirklicht werden konnte. Viele hinken lange solchen Utopien nach. Bei den realistisch eingestellten Leuten überwiegt freilich die Dankbarkeit trotz aller sich abzeichnenden Probleme.
06.10.1990 Der erste Arbeitseinsatz in St. Nikolai findet statt. Unter erfreulicher Beteiligung der Gemeinde wird in St. Nikolai unter der Leitung des Architekten Manfred Thon aufgeräumt. Es ist die erste Konsequenz der sich abzeichnenden Übernahme der Kirche durch die katholische Gemeinde.
21.10.1990 Im Rahmen der Partnerschaft besucht das Kolping-Blasorchester aus Kaiserslautern unsere Gemeinde und die Stadt. Höhepunkte sind ein Konzert im Dom und ein Begegnungsabend im Gemeindesaal von St. Bernhard.
21.10.1990 Eine wichtige Neuerung für die Gemeindemitglieder: Die Kirchensteuer, die bislang in der DDR unter großen Schwierigkeiten von den Gemeinden selbst eingetrieben werden musste – mit allen Vor- und Nachteilen – wird nunmehr über die Arbeitgeber und Finanzämter eingezogen. Viele Bürger/innen der Stadt treten aus den Kirchen aus, um nicht erfasst zu werden, manche treten sogar prophylaktisch aus beiden Kirchen aus. Das bisherige verbindliche Kirchgeld der Rentner entfällt, jedoch werden die Rentner um ein freiwilliges Kirchgeld gebeten, um die finanzielle Sicherung der Gemeinden wegen der noch geringen Kirchensteuereinnahmen sicherzustellen. Ein Informationsschreiben zu diesen Fragen ergeht an die Gemeindemitglieder. Die Austrittswelle aus der Kirche betraf nicht so sehr die treuen Gemeindemitglieder, sondern fast ausschließlich diejenigen, die schon zu DDR-Zeiten nichts mehr mit der Kirche zu tun hatten, wo ein Austritt aber nicht nötig war, um der finanziellen Verantwortung zu entgehen.
02.12.1990 Die Adventsaktion „Not in der Welt“ erbrachte ein Ergebnis von 13.500,- DM. Das scheinbar geringere Ergebnis gegenüber früheren Sammlungen widerspiegelt die Währungsunion, die 50 % der DDR-Währung ausmacht.